Die Safari am Pilanesberg
Am Donnerstag der ersten Woche hat uns Hottie - bis auf Dieter, der auf der Ranch blieb - zum Pilanesberg herüber
gefahren, um uns dort die vielfältige Tierwelt des Nationalparks zu zeigen. Der Park liegt nordwestlich des Großraums
Johannesburg / Pretoria, sodass die Anreise nicht viel kürzer war als der Weg zum Flughafen. Die Fahrt haben wir uns
mit Gesprächen "über Gott und die Welt" vertrieben, das war wieder sehr nett und locker. Dazu gab es im Auto Musik
aller Art, und zusammen mit der meist recht kargen Landschaft draußen hatte der Trip etwas von einem amerikanischen
Roadmovie irgendwo in Texas. Da passten auch die klassischen südafrikanischen Farmerhüte dazu, die wir uns in
Vryburg besorgt hatten.
Die Bilder sind diesmal fast alle von Manfred Mauz. Deshalb kennzeichne ich das hier nicht gesondert; von mir sind
nur drei Personenbilder, und eines aus dem Auto heraus.
Die Nacht haben wir in einem Gasthaus außerhalb des Parks verbracht, um Freitag morgen dann auf Safari zu gehen.
Hottie bietet diese Ausflüge schon seit vielen Jahren an, und ist ein überaus erfahrener Guide. Er hat uns auf ganz
unterschiedlichen Pisten durch den Park gefahren, immer in der Hoffnung, bald wieder auf ein neues interessantes
Tier zu treffen. Aber trotz aller Erfahrungswerte: Wo sich die Tiere dann genau aufhalten würden, kann natürlich
niemand wissen. Der Nationalpark ist ziemlich groß, und seine tierischen Bewohner laufen darin völlig frei herum.
An zwei Stellen haben wir zudem längere Pausen eingelegt, einmal zum Frühstück (Bild oberhalb rechts), und einmal
zum griabigen nachmittäglichen Grill. Das war jeweils in gesondert eingezäunten Arealen, die eigens für die Besucher
eingerichtet sind.
Immer wenn Hottie ein Tier oder eine ganze Herde erspäht hatte, wies er uns darauf hin: Mit Richtungsangaben im Sinn einer
Uhr, wie etwa "Gnus auf 10 Uhr", oder "Giraffe auf 3 Uhr". Wir probierten es genauso, aber keiner von uns entdeckte auch nur
annähernd so viele Tiere wie Hottie mit seiner langen Übung - irgendwo im Gelände genügte ihm ein wenig an Bewegung oder
Kontrast, um sie auszumachen. Das erinnert mich an die Beobachtung von lichtschwachen Deep-Sky Objekten: Um das kleine
Galaxienfuzzel, das sich kaum vom Hintergrund abhebt, auszumachen - oft nur mit indirektem Sehen - ist entsprechende Übung
sehr von Vorteil.
Im Folgenden eine Auswahl der vielen schönen Aufnahmen, die Manfred während der Safari gemacht hat:
Im Park liegen mehrere kleine Seen und Teiche, an deren Ufer spezielle Parkplätze eingerichtet wurden. Oftmals gibt es da
geschützte Unterstände nahe am See, von denen aus man die Tiere am gegenüberliegenden Ufer gut beobachten kann:
Sehr begehrt unter den Besuchern sind natürlich die Großkatzen. Hottie meinte, dass er bei seinen Safaris etwa jedes
zweite Mal Löwen sehen würde - da hatten wir dieses Mal kein Glück. Genauso wenig bei den Leoparden, und das würde
noch seltener gelingen: Vielleicht jedes fünfte Mal. Einmal zeigte Hottie auf einen Felsen nahe der Straße, da wäre mal ein
Leopard gesessen.
Ganz ohne Katzen fuhren wir aber nicht nach Hause. Unterwegs tauscht Hottie gerne Informationen mit anderen Autos aus:
Wer hat was gesehen, wo sind vielleicht Löwen oder Elefanten ? Einmal bekamen wir die Information, dass zwei Geparden
nicht allzu weit weg nahe am See liegen würden. Und als wir näher kamen, erkannte man die bezeichnete Stelle schon an
den paar Autos, die am Pistenrand standen. Ja, und vielleicht hundert Meter weg saßen sie dann, die beiden Geparden -
sehr schön im Feldstecher zu sehen:
Im Park gibt es größere Anhöhen, und auf eine sind wir hochgefahren ...
... und hatten oben eine gute Aussicht auf das Umland:
Eines der großen Tiere fehlte uns noch: Elefanten ! Wir hatten von Anfang an nach ihnen Ausschau gehalten, bislang aber
kein Glück gehabt. Hier oben war dann im Unterstand auf einmal ein fernes Trompeten zu hören. Hottie meinte sofort: "Das ist
ein Elefant". Der Laut war irgendwo vom Berghang gegenüber gekommen, und wir machten uns daran, die Gegend mit dem
Feldstecher abzutasten. Und Hottie fand sie als erster: Ein ganzes Rudel im lichten Wald, da musste man aber schon genau
hinschauen: Die waren von den Farben her recht gut getarnt, wie auf der Aufnahme links zu sehen ist:
Ja, und rechts ist noch "Gabi's Elefant" zu sehen: Am Nachmittag waren wir aufgrund von Informationen einer weiteren heißen
Spur gefolgt. Da wäre eine größere Herde Elefanten unterwegs, aber als wir an die genannten Orte kamen, war von denen nichts
mehr zu sehen. Und als wir uns schon mit dem Gedanken vertraut machten, dass es mit den Elefanten vielleicht nichts mehr wird,
hat Gabi dieses Exemplar auf dem Hügel zur Linken erspäht - hier im Bild stark herangeholt.
Und ganz zum Schluß, kurz bevor wir den Park ohnehin verlassen wollten, hatten wir noch richtig Glück: Da kam uns ein junger
Bulle auf der Straße entgegen, um sich schließlich eine kleine Mahlzeit am Straßenrand zu gönnen:
Ja, die Safari hat mir gut gefallen, ein sehr interessantes Erlebnis :)
Und während der Rückfahrt wurde es schon dunkel, und Haley hat durch die Autoscheibe schon mal etwas vorgespechtelt:
"Übrigens ist uns selbstverständlich der gute Himmel schon während der Fahrt aufgefallen. Ich habe einfach mit dem Papilio beim
Fahren geguckt, geht, wenn man nicht selber fährt. Da bin ich eine Miniölspur abgefahren, mit Schmuckkasterl, Eta Carina, 47 Tuc
und Omega Centauri."
Und später ging es nochmal raus in die sehr gute 6. Beobachtungsnacht ...
Zwei Wochen auf Klipfontein
Die zwölf Beobachtungsnächte
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