Am Sudelfeld (August 2016) |
Am Ammersattel (Oktober 2016) |
Am Auerberg (Januar 2017) |
Geordnet etwa entlang dem Verlauf der Milchstraße, beginnend mit der südlichen Wintermilchstraße
in Richtung nördliche Herbstmilchstraße bis zur Sommermilchstraße.
Sirius ist der hellste Stern des Himmels: Vier Grad südlich davon ist der 4,5 mag helle Haufen M41
mit bloßen Augen schon gut erkennbar; sehr lohnend, und bereits ein klassisches Feldstecherobjekt.
Noch weiter südlich bietet sich der helle Stern Wezen (Delta) als Einstieg für eine Tour nach Nordosten
an. Von dort geht es an dem lockeren Haufen NGC 2354 vorbei zu dem 4 mag hellen Stern Tau, der von
einer rundlich angeordneten Schar deutlich schwächerer Sterne eng umgeben ist: Das ist der Haufen
NGC 2362, ein ganz unverwechselbares Objekt, absolut lohnend. Und ein Abstecher einige Grad nach
Osten führt zum 6 mag hellen Haufen M93: Sehr dicht, sternreich und kompakt; mit 29- und 45-facher
Vergrößerung ein toller Kontrast zur Umgebung - großartig !
Zurück zu NGC 2362: Ganz in der Nähe liegt der "südliche Albireo" 145 CMa, ein Doppelstern mit
tollem Farbkontrast - gegenseitiger Abstand und Farben sind ähnlich wie bei Albireo, die Sterne sind
etwas schwächer, liegen in der Helligkeit aber näher beieinander. Weiter nach Nordosten zu liegt der
kompakte kleine Haufen NGC 2367, und der Richtung folgend danach - schon im Puppis - der 8 mag
helle NGC 2421: Sehr nett - mit indirektem Sehen blitzen ein ganze Reihe von schwachen Sternchen
auf, die den Sternreichtum erahnen lassen.
Nun schnurstraks nach Norden gehend - vorbei an weiteren Haufen - wird das bekannte "Ballungsgebiet"
um M46/M47 erreicht. Der 6 mag helle Sternhaufen M46 ist großartig: In etwa rund, und obwohl recht
ausgedehnt dennoch dicht und sternreich; ein zusätzliches Sahnehäubchen ist der Planetarische Nebel
NGC 2438, dem Haufen vorgelagert und bei 67x gut zu erkennen - mit wachsender Öffnung ist der als
toller Ringnebel zu sehen. Viel lockerer und weniger sternreich ist nebenan der Haufen M47; er ist
mit 4,5 mag aber sehr hell, und ein richtig gutes Feldstecherobjekt.
Von M47 noch ein kleiner Abstecher nach Westen: Der 6 mag helle Haufen NGC 2360 ist schon bei 29x
ganz toll, hier gilt ähnliches wie bei M93: Dicht, sternreich und kompakt - absolut lohnend ! NGC 2360
liegt übrigens nur gut zwei Grad südlich des großartigen Wolf-Rayet Nebels NGC 2359 ("Thor's Helm");
der ist mit OIII-Filter sehr gut zu erkennen, und mit größeren Fernrohren spektakuläre Details.
Zurück zu M46/M47: Weiter in einem großen Bogen, erst nach Norden und dann nach Osten, geht es zu
drei interessanten Haufen: Mel 71 ist sehr dicht und lässt indirekt etliche Sternchen erkennen. Die hellsten
Sterne von NGC 2506 bilden eine Art gut erkennbares "U"; und mit indirektem Sehen blitzen etliche weitere
Sternchen auf, ein Hinweis auf den großen Sternreichtum dieses Haufens. Schließlich noch der 6,5 mag helle,
lockere Haufen NGC 2539, wieder in Puppis - mit eigentümlichen Sternenketten.
Im südlichen Einhorn finden sich zwei richtig lohnende Sternhaufen: Einmal der 6 mag helle, sternreiche
und etwas herzförmige Haufen M50, und zum anderen NGC 2343 - dieser hat eine sehr charakteristische Form,
die an die Hyaden erinnert. Wesentlich unauffälliger erscheinen dagegen NGC 2335 und NGC 2353 nebenan.
Weiter südwestlich, gut zwei Grad nördlich des Sterns Beta Mon, steht der lockere, insgesamt 5 mag helle
Haufen NGC 2232; aufgrund seiner Ausdehnung sehr gut für den Feldstecher geeignet. Und in einem flachen
gleichschenkligen Dreieck mit den Sternen Beta und Gamma liegt der 8 mag helle Haufen NGC 2215 - nett:
Eine lockere, rundliche Gruppe ähnlich heller Sternchen, die sich eher zart vom Hintergrund abhebt.
Schon im zentralen Einhorn gelegen, fällt der 6 mag helle, sehr langgestreckte Haufen NGC 2301 sofort
ins Auge - sehr schön mit einer gut aufgelösten mittigen Verdichtung. Bei dem Haufen NGC 2324 blitzen
mit indirektem Sehen einige Sterne auf, die den den Sternreichtum des Haufens erahnen lassen.
Noch weiter nordwestlich liegt eine ziemlich bekannte Region: Die lockere Sternfigur des "Weihnachtsbaum"
NGC 2264, und der helle, lockere Haufen NGC 2244; dieser ist schon mit bloßen Augen auszumachen, und ist
in den großartigen "Rosettennebel" eingebettet, einem Emissionsnebel, der mit 0III-Filter sehr gut zu sehen
ist - und in größeren Fernrohren viele Details zeigt. In der gleichen Region sind übrigens auch die kleinen,
aber flächenhellen Reflexionsnebel NGC 2261 und NGC 2245 mit 120mm Öffnung schon klar auszumachen.
Weiter östlich geht es erst an dem länglichen, in ein paar zarte Sternchen auflösbaren Haufen NGC 2312 vorbei.
Und danach bei dem Haufen NGC 2355: Relativ sternreich, kann indirekt "angelöst" werden - lohnend. Bereits
in den Zwillingen, etwa fünf Grad nördlich von Gomeisa (Beta im Kleinen Hund), liegt der "Medusa-Nebel",
(Abell 21) ein ausgedehnter planetarischer Nebel, dessen leichte Hufeisenform mit dem OIII-Filter erkennbar ist -
je nach Dunkelheit des Himmels mehr oder weniger geisterhaft. Gleich nebenan liegt der unauffällige, lockere
offene Haufen NGC 2395.
Im Norden des Orion liegen die beiden Sternhaufen NGC 2169 (6 mag) und NGC 2194 (8 mag): Ersterer besteht
aus zwei deutlich voneinander getrennten Teilen. Die bekannte "37"-Sternfigur sticht aber nicht ins Auge, sondern
muss explizit gesucht werden - weil einige daran beteiligte Sternchen nur relativ lichtschwach sind. NGC 2194
wirkt auf den ersten Eindruck hin neblig, bei genauem Hinsehen blitzen aber etliche schwache Sternchen auf. Der
südlicher gelegene Haufen NGC 2186 zeigt auch ein paar Sterne, er ist übrigens Teil des "Herschel-400 Katalogs".
Im Stier zeigen sich die großen, jeweils rund 6 mag hellen Haufen NGC 1647 und NGC 1746 sehr aufgelockert,
auch bei nur 29x - das sind schon gute Feldstecherobjekte. Reizvoll ist auch das Haufenpaar NGC 1807 / NGC 1817 -
jeweils mit einer Kette hellerer Sterne, wobei NGC 1817 an seiner Ostseite noch ein größeres nebliges Anhängsel
zeigt - mit beginnender Auflösung in etliche schwache Sternchen. Bereits in den Zwillingen erscheint der bekannte,
sternreiche 5,3 mag helle Haufen M35 sehr einrucksvoll; der benachbarte, viel weiter entfernte Haufen NGC 2158
ist gut als unaufgelöster kleiner Nebel erkennbar. Weiter östlich sind die jeweils etwa 8 mag hellen Sternhaufen
NGC 2266 und NGC 2420 beide mit 47x und 67x schon teilweise aufgelöst, man ahnt jeweils den Sternreichtum -
NGC 2266 ist kleiner und kompakter, mit auffälliger Sternkette entlang einer Kante.
Die drei bekannten Messier-Sternhaufen M38, M36 und M37 kommen erwartet toll herüber; alles herausragende,
in viele Sterne aufgelöste Objekte, ganz besonders der insgesamt 5,6 mag helle M37: Schon bei 29x enorm dicht,
sternreich und dennoch gut aufgelöst; das ist für mich zusammen mit h+Chi im Perseus der eindrucksvollste offene
Sternhaufen des Nordhimmels, schon mit 5 Zoll Öffnung - wenn man die Plejaden mal als Spezialfall beiseite lässt,
deren Eindruck ist mit bloßen Augen am ganzen Himmel absolut unerreicht. NGC 1778 und NGC 1857 sind dagegen
recht unauffällig, genauso das schwache Fleckchen "Teutsch 132". Sehr lohnend dagegen der immerhin 5,4 mag helle
NGC 2281 - schon deutlich östlich der Sternfigur des Fuhrmann gelegen - mit einem engen zentralen Sternviereck,
das an einen Diamanten erinnert.
Rund um die auffällige Sternfigur, die aus Lambda, 48, My und b1/b2 Persei gebildet wird, liegen drei Sternhaufen,
die alle schon zumindest teilweise aufgelöst werden konnten: Sehr lohnend der recht sternreiche, 6 mag helle Haufen
NGC 1528 - am besten bei nur 29-fach, dann erscheint die Gruppe mit etlichen helleren Sternen noch schön kompakt.
Bei NGC 1545 sticht ein helleres Dreieck hervor, und bei NGC 1513 können mit indirektem Sehen feinste Sternchen
vor nebligem Hintergrund erkannt werden. Der 8 mag helle NGC 1245, schon südlich des Perseus-Hauptsterns Mirfak
gelegen, ist im Gegensatz dazu deutlich kompakter; auch hier heben sich bei 67x einige Sternchen wie Puderzucker
vor nebligem, unaufgelöstem Hintergrund ab. Weiter im Südosten liegt der "Stachelrochen-Haufen" NGC 1342,
dessen interessantes Grundmuster schon bei 29x gut zu erkennen ist - sehr nett.
Während man in Richtung der großen "Cygnus-Sternwolke" im Schwan entlang unseres lokalen Orion-Cygnus
Spiralarmes schaut, und sich die Objekte eher hintereinander "stapeln", hat man im Milchstraßenabschnitt Richtung
Cassiopeia einen freieren Blick nach außen zum großen Perseusarm. Die hellen Sterne des "W" der Cassiopeia sind
alle im Vordergrund, meist sogar relativ nah bei uns; dagegen liegen viele der dortigen Sternhaufen im Perseusarm
in grob 7000 Lichtjahren Entfernung. Der prominenteste von ihnen, der diesen Spiralarm geradezu "markiert", ist der
berühmte Doppelhaufen h+Chi im Perseus - ein Deep-Sky Highlight ersten Ranges, und in Summe insgesamt etwa
3,5 mag hell. Da habe ich nach einem speziellen Detail geschaut - und ja, in der Fülle der bereits im 5-Zöller
sichtbaren Einzelsterne konnte ich die fünf hellen roten Überriesen alle schon an ihrer Farbe erkennen.
Und nach Westen hin, bereits in der Cassiopeia, gibt es noch weitere interessante Sternhaufen: Einmal im Areal
zwischen den Sternen Delta und Epsilon die drei sehr lohnenden, 7 mag hellen Haufen NGC 663, NGC 654 und
M103 - unterschiedlich sternreich; der sehr kompakte NGC 654 sitzt direkt neben einem Stern 7. Größe, und wirkt
bei kleiner Vergrößerung noch sehr neblig. Und nahe Epsilon ist die kleine Sternfigur von NGC 637 einen Besuch
wert. Südwestlich von Delta fällt der Haufen NGC 457 ins Auge, dessen Aussehen auch mit einer Eule oder einem
Flugzeug verglichen wird - unverwechselbar und wunderbar aufgelöst, und auch sehr zu empfehlen; und wer will,
kann nebenan noch den Haufen NGC 436 mitnehmen.
Wie fein eingestreutes Salz wirkt der Sternhaufen NGC 381 als Verdichtung innerhalb der Milchstraße - delikat,
aber dennoch unschwer zu erkennen, nordöstlich von Gamma Cas gelegen. Nordwestlich dieses Sternes fällt das 7
mag helle "Segelboot" NGC 225 dagegen sofort ins Auge; mit sehr lockerer Struktur, und hebt sich somit am besten
mit kleiner Vergrößerung ab. Direkt nördlich des 4 mag hellen Sternes Kappa liegen drei kleine Sternhaufen, von
denen NGC 133 am ehesten auffällt - als enge Kette von vier Sternen. Weiter südlich steht der helle, aber auch sehr
lockere Haufen NGC 129; unterwegs kommt man noch an NGC 136 vorbei: Erstaunlich, dass es dieser Haufen in
den "Herschel-400 Katalog" geschafft hat - hier konnte ich nur ein schwaches, kleines Nebelfleckchen ausmachen.
Der 2 mag helle Stern Caph (Beta Cas) ist Ausgangspunkt für die Suche nach dem insgesamt 6,6 mag hellen Haufen
NGC 7789. Der ist enorm sternreich, und schon bei 29x blitzen einige Einzelsterne wie feinster Puderzucker auf, mit
höherer Vergrößerung werden es immer mehr - ein wirklich spektakuläres Objekt ! In der Kette von kleinen Haufen,
die gut zwei Grad nordwestlich von Beta liegt - jenseits von WZ Cas, dem sehr reizvollen Farbkontrast-Doppelstern -
gefiel mir der längliche NGC 7788 am besten: Auf der einen Seite ein aufgelöstes Sterndreieck, auf der anderen ein
unaufgelöster Nebel.
Weiter westlich, schon im Sternbild Cepheus, gibt es nochmal zwei sehr interessante Haufen: Einmal den 7 mag
hellen, dichten M52 - bei 47x schon in viele Sterne aufgelöst und sehr eindrucksvoll, mit einem deutlich helleren
Stern mit dabei. Und außerdem die superkompakte kleine Sternfigur von NGC 7510, die mich bei 67-facher
Vergrößerung an eine Maus erinnert - wirklich reizvoll.
Das markante Sterndreieck Delta-Epsilon-Zeta bildet die südöstliche Kante der Sternfigur des Cepheus. Hier
liegen die Sternhaufen NGC 7281, NGC 7261 und NGC 7235 - die lohnen alle einen Blick, besonders der sehr
kompakte NGC 7235. Weiter östlich hebt sich der Haufen NGC 7380 bei kleinerer Vergrößerung gut ab. Weiter
nordwestlich des Dreiecks liegen ein paar gut erkennbare Dunkelnebel um B174 und B170, und in direkter Nähe
dazu fällt die markante kleine "geometrische" Sternfigur um 15 Cephei sofort in Auge. Nicht weit weg liegt der
rötliche "Granatstern" My, und etwas südlicher - inmitten des v.a. fotografisch interessanten Emissionsnebels
IC 1396 - befinden sich zwei "Struve"-Doppelsterne: Bei 47x erscheint Struve 2819 doppelt, und nahe dran ist
Struve 2816 dreifach - letzterer sehr schön in einer Reihe, mit der hellsten Komponente zentral in der Mitte.
Noch ein Abstecher: Wesentlich weiter im Westen liegt noch der sehr dichte, 8 mag helle Haufen NGC 6939:
Auch hier können die hellsten Sterne als feiner Puderzucker ausgemacht werden; gleich nebenan liegt übrigens
die Galaxie NGC 6946 - ein sehr attraktives Deep-Sky Objektpaar !
Nahe bei Beta in der Eidechse liegt der sehr kleine und dichte Haufen NGC 7296, bei 47x aber indirekt sehr nett
aufgelöst - und immerhin im "Herschel-400" Objektkatalog enthalten. Weiter südlich ist NGC 7209 wesentlich
größer und lockerer, aber auch sternreich; das ist eine gute ...
... Überleitung zum Schwan, und hier gleich zum nahen Dunkelnebel B168 - diese "Dunkle Zigarre" ist sehr deutlich
vor dem Milchstraßen-Hintergrund zu erkennen. Weiter im Nordwesten liegt der sternreiche und sehr lohnende 8 mag
helle Haufen NGC 7086; in Summe ähnlich hell ist südlicher der viel kompaktere Haufen NGC 7062 - bei 47x auch
schön aufgelöst. Der bekannte "Nordamerikanebel" NGC 7000 hebt sich mit UHC-Filter markant vom Hintergrund ab,
zumal umgeben von auffälligen Dunkelnebeln "vor der kalifornischen Küste" und im "Golf von Mexiko". Beim knapp
südlich gelegenen Nebel "Cygnus Arc IC 5068" konnte ich mit UHC den westlichen Teil ausmachen. Nach Norden hin
liegt eine gut erkennbare Reihe von Dunkelnebeln, von B352 über B356 bis hin zu B361 - letzterer ist wirklich sehr
auffällig und fast sternlos. Speziell für diese Region hat Rene Merting im "Astrotreff"-Forum einen ausführlichen
Beobachtungsbericht gepostet. Weiter nach Norden hin schließt sich mit dem "Nördlichen Kohlensack" eine
schon mit bloßen Augen sehr auffällige große Dunkelregion an, die tief in die Milchstraße hineinragt.
Östlich vom "Schwanenzentum" findet man den insgesamt 5 mag hellen, nur 11 Lichtjahre entfernten Doppelstern
61 Cygni, der schon bei 29x ganz einfach zu trennen ist. Ganz nebenbei bin ich - direkt östlich - auf eine nord-süd
gerichtete, längere Sternkette gestoßen, die nach Süden hin direkt zum kleinen protoplanetarischen "Eggnebel" führt;
dieser war bei 100x eindeutig als länglich zu erkennen.
Südwestlich vom 2.Größe-Stern Sadr (Gamma) liegt ein besonders dichtes Ballungsgebiet, das ist schon mit bloßen
Augen einer der auffälligsten Bereiche der nördlichen Milchstraße. Ganz besonders die Strecke von P Cygni über die
Verdichtungen bei 29 Cygni bis hin zum Haufen NGC 6871 ist im Weitwinkelokular sehr eindrucksvoll - das ganze
Feld ist ein Gewimmel von Sternen ! Unter den Dunkelnebeln dieses Areals hebt sich der sehr längliche B145 gut ab.
Etwas nördlicher lohnen auch die etwas bekannteren offenen Sternhaufen NGC 6910 und M29 einen Besuch.
Weiter im Nordwesten liegen noch drei sternreiche Haufen, die alle ungefähr in der Nähe von 7 mag Gesamthelligkeit
liegen, und bereits im 5-Zöller sehr schön herüber kommen: Der konzentrierte "Foxhead"-Haufen NGC 6819 war bei
100x gut "angelöst", und NGC 6811 machte der "Hole in a Cluster" - Bezeichnung alle Ehre - mehrere Verdichtungen,
und Sternarmut in der Mitte. Sehr schön auch der kompakte "Kite"-Sternhaufen NGC 6866, das Muster seiner hellsten
Sterne erinnert tatsächlich an den Windschirm der Kite-Surfer; zur Suche habe ich ausgehend von dem 4 mag hellen
Sternenpaar Omikron 1 und Omikron 2 Cygni zwei längere Sternketten benutzt, die mich "starhoppend" direkt zu
dem Haufen geführt haben.
Nahe bei dem schönen Farbkontrast-Doppelstern 17 Cygni liegt auch der rötliche Mira-Veränderliche Chi Cygni,
der mit etwa 4,7 mag Helligkeit nahe an seinem diesjährigen Maximum war; 2013 erreichte er sogar 3,8 mag - von
damals habe ich eine Aufnahme (das letzte Bild auf der Seite).
Nach Südosten zu gibt es wieder ein Ballungsgebiet,
bei denen etliche hellere Sterne unterschiedliche Muster bilden. Am Westrand dieser Gegend steht der Sternhaufen
NGC 6834 - ziemlich länglich und bei 47x eine Kette feinster Sternchen, sehr nett.
Südlicher im Sternbild Füchslein liegen die Haufen NGC 6885 - ein Rondell von Sternchen um einen 6 mag Stern -
und der 6 mag helle NGC 6940: Der ist richtig sternreich, aber locker strukturiert - ideal für größere Feldstecher;
so kam der Haufen bei 29x am besten heraus, wenn er noch möglichst kompakt erscheint.
Nicht weit vom bekannten Hantelnebel (M27) liegen zwei lohnende kleine Sternhaufen, die mit 47x und 67x zum
Teil aufgelöst werden können: Der 8 mag helle NGC 6830 zeigt mit indirektem Sehen ein zart angedeutetes Kreuz
vor teils aufblinkendem Sternhintergrund, und NGC 6823 ist 7 mag hell und sehr kompakt. Am Ostrand des schon
mit bloßen Augen gut erkennbaren "Kleiderbügels", der lockeren Sterngruppe Collinder 399, liegt NGC 6802 -
das 9 mag helle Objekt zeigt sich diffus länglich, zur Auflösung dieses sternreichen Haufens braucht es
aber mehr Öffnung.
Auf dem Weg vom Hantelnebel nach Süden, schon nahe bei dem Stern Gamma im Pfeil, liegt die sehr zarte, aber
als solches gut erkennbare Sternfigur des "Schneckenhaufen" Roslund 3, und zentral im Pfeil steht der sehr schöne
7 mag helle Haufen M71 - bereits als lockerer Kugelhaufen klassifiziert und mit 67x indirekt teils aufgelöst.
Weiter im Südwesten lässt auch Roslund 1 ein paar zarteste Sternchen erkennen.
Nördlich von Atair im Adler kann man als spezielle Herausforderung (visuell ist nicht viel erkennbar) nach den
schwachen Haufen NGC 6840 (der hellere) und NGC 6843 suchen - mehr als zwei geisterhafte Fleckchen sind
mit 120mm Öffnung aber auch mit indirektem Sehen nicht auszumachen.
Visuell lohnender ist dagegen das Areal um die westliche Flügelspitze des Adlers bei dem Stern Zeta: NGC 6738
erinnerte mich an ein Boot mit mittigem Segel, und der 7 mag helle Haufen NGC 6709 mit dem helleren Sternpaar
an ein Insekt mit auffälligen Augen - sehr schön. Hier ist man in der großen westlichen Milchstraßenwolke, die
weit in das Sternbild Schlangenträger hineinragt. Weiter die Wolke entlanglaufend, bereits an der Grenze von
genanntem Sternbild zur Schlange gelegen, stößt man auf zwei tolle, schon mit bloßem Auge erkennbare helle
Haufen: Recht ausgedehnt, und mit einer Vielzahl von Sternen ganz unterschiedlicher Helligkeit, ist das einmal
der insgesamt 4,6 mag helle IC 4756. Und etwa drei Grad entfernt dann noch der längliche NGC 6633 (4,3 mag),
mit etlichen helleren Sternen. Sie heben sich bei kleiner Vergrößerung besser vom Hintergrund ab, und kommen
bereits im Feldstecher großartig herüber - zwei eher weniger bekannte Objekte, aber sehr lohnend !
Und noch weiter westlich liegt die helle, und ganz lockere Gruppe IC 4665 (4,2 mag) - da bietet sich erst
recht ein Feldstecher an.
Wieder im zentralen Adler gibt es noch die zwei Haufen NGC 6755 (7,5 mag) - mit mehreren Verdichtungen -
und den ziemlich lichtschwachen NGC 6756, der aber dennoch zu den Herschel-400 Objekten gehört.
Dieses Sternbild mit der markanten Milchstraßenwolke beherbergt den bekannten M11 (5,8 mag), für mich ebenso
wie M37 oder h+Chi im Perseus einer der schönsten offenen Haufen des Himmels: Sehr dicht und enorm sternreich,
und vor allem bei 47x und 67x bereits in eine Fülle von Einzelsternen aufgelöst - ein grandioses Objekt !
Recht nett erscheint übrigens auch der 9 mag helle Haufen Trümpler 35, ein Grad nordwestlich des Schildsternes
Beta gelegen: Aus dem Fleckchen blitzen mit indirektem Sehen einige feinste Sternchen auf.
Weiter südlich liegt fast direkt östlich des Hauptsterns Alpha der lockere Haufen NGC 6664; er hebt sich gut vom
Hintergrund ab und erscheint recht reizvoll. Letzteres gilt auch für den 8 mag hellen M26 ganz in der Nähe, der
sich klein und kompakt zeigt - dagegen ist NGC 6728 weiter im Osten eher subtil und lichtschwach.
An den bekannten und großartigen Gasnebeln M16 und M17 vorbei - unterwegs kann noch NGC 6605 mit ein paar
feinsten Sternchen mitgenommen werden - gelangt man weiter südlich in das Sternbild Schütze: M18 ist recht
kompakt, die zentralen Sterne sind in Form eines kleinen länglichen Ringes angeordnet. Und gleich danach taucht
man in die Sternwolke M24 mit zahlreichen helleren Sternen ein.
Zuerst von M24 aus ein Abstecher nach Osten, hinüber zu M25: Der ist mit 4,6 mag sehr hell, und hat eine lockere
und unregelmäßige Struktur mit Verdichtungen. Das ist auch ein gutes Feldstecherobjekt ! Und als richtig lohnend
entpuppt sich gut zwei Grad nördlich der 8,5 mag helle, dichte Haufen NGC 6645: Mit indirektem Sehen tauchen
hier etliche feinste Sternchen auf. Und der zweite Abstecher von M24 geht herüber nach Westen: Der 5,5 mag helle
Haufen M23 ist immer einen Ausflug wert, und machte sich bei mir am besten schon bei 29x. Er ist recht locker
aufgebaut, mit zahlreichen helleren Sternen, und hebt sich gut vom Hintergrund ab.
Weiter im Süden kann, nahe bei bei dem Schütze-Stern My, NGC 6568 als kleines Fleckchen ausgemacht werden:
Bei 47x wird mit indirektem Sehen eine größere Zahl von zarten Sternchen erkennbar - lohnend. My ist ein guter
Ausgangspunkt, um ganz generell die großen Highlights dieser prächtigen Himmelsregion anzusteuern, sie seien
kurz erwähnt, auch wenn es keine offenen Sternhaufen sind: Den hellen Kugelhaufen M22 (schon bei 67x zeigt
sich eine recht gute Auflösung) und die Gasnebel M20 (Trifidnebel) und M8 (Lagunennebel), letzterer übrigens
mit dem schönen, eingebetteten Sternhaufen NGC 6530 - alle sind auch schon im 5-Zöller großartig. Und
mittendrin liegt hier noch der helle und kompakte kleine Sternhaufen M21.
Noch weiter unten liegt auf -28 Grad südlicher Breite der dichte und sehr kleine Sternhaufen NGC 6520, schon in
der Zentralwolke der Milchstraße. Ein besonderer Reiz ist hier der Kontrast zum nahen Dunkelnebel Barnard 86,
das war bei 47- und 67-facher Vergrößerung schön zu erkennen. Was man hier sieht, und wie gut der Kontrast ist,
hängt auch ganz entscheidend davon ab, wie gut die Himmelsqualität am Südhorizont gerade ist.
Ilkahöhe (Bild v. 2010) |
Am Auerberg (September 2016) |
Im Risstal (Februar 2017) |
Taubenberg (Bild v. 2009) |