Eine klare Nacht auf der Emberger Alm

Donnerstag, den 17. September, bis Sonntag, den 20. September 2020

Am Donnerstag vormittag sahen die meisten Wetterberichte für das ITT ziemlich durchwachsen aus - aber was solls,
Haley und ich müssen ja eh kommen ;-) Die besten Chancen auf klaren Himmel wurden gleich der ersten Nacht auf
Freitag eingeräumt, besonders für die zweite Nachthälfte. Am schlechtesten waren die Prognosen für die zweite
Nacht, während die für den Samstagabend wieder besser aussahen. Das legte nahe, die geplante größere Wanderung
für Samstag anzupeilen, da man vorher wohl ausschlafen konnte; zudem wäre dann auch Marine mit dabei, da sie
heuer nicht vor Freitag abend eintreffen konnte.

Dieses Jahr gab es ein kleines Jubiläum: Das ITT fand zum 25. Mal hintereinander auf der Emberger Alm statt,
bei insgesamt 36 Treffen. Haley und Gabi waren bereits Mittwoch angekommen, und nahmen heuer ein Zimmer im
Haupthaus. So ergab es sich, dass unsere Hütte diesmal von sechs Leuten bezogen wurde. Die meisten kamen wie
gewohnt am Donnerstag an, das haben wir mit zwei Autos organisiert: Manfred nahm Caro mit, und sie erreichten
den Treff gegen vier Uhr. Bei mir wurde es später: Für Saad sollte es die Premiere am ITT sein, er hatte am frühen
Nachmittag aber noch einen wichtigen Termin im Münchner Osten. So sind wir mit ihm und Johannes erst kurz vor
drei von dort weggekommen. Die Fahrt über den Felbertauern verlief dann aber ohne Hindernisse, sodass wir in
der Dämmerung gegen dreiviertel acht auf der Alm aufschlugen: Genau rechtzeitig, um die anderen im Haupthaus
anzutreffen, als die sich gerade zum Abendessen eingefunden hatten. Da der Himmel noch bewölkt war, hab ich die
Gelegenheit genutzt, das Auto gleich mal auf die "Westlichen Wiesen" - unser klassisches Spechtelareal - hoch zu
fahren; bei klarem Himmel wäre das nicht gegangen, wegen der Störung durch Lichtverschmutzung. Auch Stathis
kam heuer zum ITT, hat oben auf den Westlichen Wiesen gezeltet, und war dort Nachbar von Günter und Stefan -
die beiden waren wie gewohnt mit dabei.

Die Nacht Donnerstag / Freitag

Nach dem Abendessen taten sich erste Lücken am Himmel auf, und es ging es zu den "heiligen Spechtelgründen"
(Haley) hoch. Die Wolken und Zirren zogen sich zunehmend zurück, und die Nacht entwickelte sich vielversprechend.
In den dunkleren Himmelsbereichen dürfte die Grenzgröße später in der Gegend von fst= 7.0 mag gelegen haben; als M33
höher stand, konnte ich die Galaxie indirekt eindeutig ausmachen, am besten war der Himmel wie üblich gegen Westen
und Norden hin - da wo es in Richtung Kreuzeck-Gruppe kaum Licht gibt.

22:25 MESZ: Schlange am 24-Zoll "Kyklopas"

v.l. Stathis, Caro, Saad und Johannes


Das Sommerdreieck im Westen

Wechselndes Publikum auf den Wiesen

Haley hatte seinen 16-Zoll Dobson "Hodor" dabei, und Manfred nahm wieder mal seinen 6" Bino-Refraktor mit. Und
gleich neben uns waren Stathis und Volker am legendären 24-Zöller "Kyklopas" zugange. Volker hat das Teil ja von
Stathis übernommen, zum Fernrohr selbst hier eine Info auf der Homepage von Stathis. Das war schon eine Sammlung
edler Geräte, ideal um unsere Leute - teils mit noch wenig Alpenhimmel-Erfahrung - mit tollen Eindrücken am Okular
zu verwöhnen. Da hab ich mich auch gleich dem gemeinschaftlichen Spechteln angeschlossen, und so blieb der Fünfling
für diese Nacht im Auto. Im Rahmen des Buffets war das ein Pendeln zwischen den verschiedenen Geräten, es bildeten
sich wechselnde Gruppen aus - mal lag der Schwerpunkt mehr auf Beobachten, mal mehr auf Ratschen - halt typisch
ungezwungenes "ITT-Flair" ;-) Ein munteres Treiben, zu dem sich nachts noch weitere Beobachter gesellten.

Am 6-Zoll Bino

Manfred zeigte an seinem Bino einen schon strukturierten Mars mit markanter Polkappe. Sehr gut kam wie erwartet der
Andromedanebel M31, ein Paradeobjekt für große Feldstecher. Und dann hab ich mir das Gerät auch mal für eine kleine
Sternhaufentour in der Milchstraße geschnappt: Bei h+chi Persei konnte ich die fünf roten Überriesen bereits gut an ihrer
gelblicheren Farbe erkennen, ungewohnt für mich war dabei das Umdenken wegen des spiegelverkehrten Eindrucks am
Fernrohr. Und von hier eine Tour durch die Cassiopeia, an diversen sternreichen Haufen wie NGC 457 oder NGC 663
vorbei, bis zum tollen Puderzucker-Eindruck bei NGC 7789, mit dem Farbkontrast-Doppelstern WZ Cas in der Nähe.
Ein tolles Fernrohr, beidäugig beobachten hat sehr viel für sich !

Am 24-Zöller: Unter den Sternwolken im Schwan ...

Ben am Okular

... und mit Perseus und Mars (beide Bilder: Stathis Kafalis)

Caro am Okular

Am 24-Zoll Kyklopas

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand diesmal Kyklopas, und hier hat vor allem Stathis prächtige Astroschmankerl
kredenzt. Der Kugelhaufen M13 musste sein, eine funkelnde Krake voller Einzelsterne - großartig; die Galaxie NGC 6207
daneben zeigte Struktur. Dann ein guter Ringnebel M57, den Zentralstern hab ich indirekt blickweise aufblitzen sehen -
Stathis hat den Eindruck bestätigt. Wunderbar auch das "Epsilon" des Crescentnebels NGC 6888 mit OIII-Filter, "ist so
deutlich wie auf Bildern" (Johannes).

Genial gut der Cirrusnebel mit OIII-Filter, da waren alle begeistert - Johannes notiert:" der ist unverschämt schön. Besser
als jede Photographie. Der Sturmvogel sieht eher schlauchartig aus: überall feine Filamente, die äußeren hellen erwecken
diesen Eindruck." Haley ist nicht minder angetan: "Das artet zu einer Orgie aus, die allen Anwesenden Verzückung ins
Gesicht zaubert. Mit dem 21er Ethos werden hier alle Highlights in überbordender Pracht abgefahren. Kralle, die Knochen-
hand mit DNS Struktur, Pickerings Triangle stehen gleichzeitig zart und feist definiert im Okular. Dazu kommen noch
zarte Rauchschwaden von weiteren Strukturen zwischen den Hauptkomponenten. Ein epischer, terafeister Anblick.
Abschnallinger!!!!"

Und die Galaxien: Toll M31 mit den Staubbändern, und die Spirale von M33 mit etlichen Knoten. Sowie das 'Sandwich
hinter den Sternen', NGC 891 - Johannes schreibt dazu: "Man sieht ein deutliches Mottling in dem hellen Brötchen, aber
ich würde die eher als Tortillas bezeichnen, so dünn ist das Ganze. *Dieses* Sandwich würde wahrscheinlich zerbrechen,
griffe ich es an der Seite." Genauer haben wir uns auch NGC 7331 mit den umliegenden Galaxien sowie Stephan's Quintett
um NGC 7320 angesehen. Toll, wie einfach alle fünf Komponenten des Quintetts mit 24 Zoll sofort ins Auge fallen !
Und neben der hellen M81 konnte ich auch die benachbarte Zwerggalaxie Holmberg IX klar ausmachen.

Aufgehender Winterhimmel mit Venus (links) und Mars (rechts)

Bild: Stathis Kafalis

Johannes ergänzt: "Carolin lernt den Umgang mit diesem Fernrohr. Natürlich hat es ihr Caroline's Haystack [NGC 7789]
besonders angetan, immer schön. Sie stellt ihn sogar mehrmals ein, um in Übung zu kommen. Im Feldstecher auch schon
sehr deutlich - bin halt nicht in der Stadt". Johannes hatte sich zur Beobachtung mit dem Feldstecher ins Gras gelegt, und
kam zur Erkenntnis:" Was eigene Gefahren mit sich bringt: der am Boden Liegende sollte sich deutlicher kennzeichnen,
etwa mit Ketten dunkler Rotlicht-LEDs. Aber dann sähe man ja fast aus wie ein Balrog."

Kyklopas am Morgenhimmel

Das klassische ITT-Highlight am Morgenhimmel ist natürlich der Orionnebel M42: Mit Kyklopas auch in noch recht
tiefer Position wunderbar, sehr strukturiert, hohe Flächenhelligkeit, intensive Farben - türkis oder rostrot je nach Areal.
Egal wie oft ich ihn schon beobachtet habe, er wird mir nie langweilig - 'a spectacle unequalled anywhere else in the sky'
wie schon Burnham schrieb; eine Einschätzung, die ich von unserem Südafrikatrip her auch so teile, als M42 im direkten
Vergleich mit dem Eta-Carinae- und dem Tarantelnebel für mich auch die Nase vorne hatte.

Nach und nach haben sich Johannes, Caro und Saad in die Hütte zurück gezogen, dafür aber Irmi und Joe zu uns gesellt.
Sie waren auch dabei, als der Pferdekopfnebel B33 eingestellt wurde. Über das, was am Okular zu erkennen war, wurde
munter diskutiert, Hinweise gegeben - für mich war die Einbuchtung deutlich auszumachen.

Der 16-Zoll Hodor (links) und das 6-Zoll Bino (rechts)


2:42 MESZ: v.l. Stefan, Günter und Haley am 16-Zöller


Am 16-Zoll Hodor

Wie schreibt Haley: "Die VSWler halten sich größtenteils eh beim Kyklopas auf, da bleibe ich mit Hodor meist allein,
nur Ingo spechtelt derzeit mit." Ja, das galt auch für mich, daher habe ich die meisten der Objekte aus Haley's Bericht
gar nicht am Fernrohr mitbekommen. Bei einem der tollen Marse war ich aber dabei, Haley notiert: "Nun Mars: Gleich
mal im 6er Ethos. Der hat schon gut Potential, das Seeing dürfte schon bei knapp über 1“ gelegen haben. Sinus Meridianii
kommt voll preßfeist rüber, dazu Chryse Planitia und die extrem cremige, strahlend helle südliche Polkappe. Auch wieder
dabei, die blauweißen Dunst- und Frostschleier angrenzend nahe dem nördlichen Pol, der im Schatten liegt. Auf dem Mars
bin ich länger geblieben, waren ja auch genug Interessenten da, um mit zu spechteln."

Und bei diesem Objekt war ich wie immer gerne dabei - Haley: "Nun 891, der ist recht knackig, schon kameldornschrill
mit dem üblichen, handgefrästem Staubstreifen." Er fährt fort: "Dann landen wir wieder beim Mars. Die Caro übernimmt
kurz den Hodor, die wollte den Wüstenplaneten auch im Dicken sehen. Caros Trip endet bei den Plejaden, die strahlen
blendend gleißend und mit markantem Meropenebel, der ist schon recht knackig."

Die Nacht war auch nicht ganz trocken, und die Katze über den ganzen Platz gut zu vernehmen: "Nach einer Ratschpause
und dem Besuch einer Katze, die maunzelnd Schmus begehrt, ist das 13er Ethos beschlagen. Das mit der Katze war niedlich,
hat irgendwie den Abend noch versüßt. Während das 13er im Auto trocknet, wird also das 20er Nagler ausgepackt, darin
erscheint ein knuffiger M1, der im 6er Ethos näher beäugt wird und richtig gut kommt, sogar gemottelt mit Ansätzen
der verwobenen Innenstruktur. M33, ein deftiger, kontrastreicher Anblick, schön spiralig, 604 knallt richtig."

Ich hab dann irgendwann kurz vor vier Uhr Schluss gemacht, und war nicht mehr dabei, als Haley am Ende den besten
Mars der Nacht im Okular hatte:" Das Schlußhighlight ist ein letzter Blick zum Mars heute. Er kulminiert und steht klar und
scharf wie ausgestochen drin. Im UHC ist der Anblick durch etwas Dämpfung und eigentlich wunderschöne Farbgebung
kubikgeil! Vielleicht einer der besten Anblicke seit Urzeiten, auf jeden Fall seit 2003. Der Planet hat sich auch weitergedreht,
Sinus Meridianii ist auf der Nachtseite, Chryse Planitia schon im Westen, nun dominiert die Gegend um Solis Lacus. Extrem
markant sind zwei dunkle Einbuchtungen, die wie Canyons oder Fjorde in das helle Umland hineinragen. Eine davon bildet
das Innere von Solis Lacus. Zudem erscheint auch Chryse und der helle Teil im Norden, der schon zum Tharsis Hochland
gehört, teilweise mit zarten Feinstrukturen verziert, die aber doch vage bleiben. Die Polkappe ist extrem markant und
blendend weiß, ihr Rand leicht unruhig. Ich gehe hoch bis zum 4.8er, das geht bei dem Seeing problemlos. Da werden
nochmal Maßkrüge ergriffen. Nach dieser tollen Spechtelnacht ist es fast 05 Uhr, bis ich im Bettchen lande."


Der Irisnebel NGC 7023 (Aufnahme: Günter Pfeffer)


Am Freitag ...

... hab ich mir einen ruhigen Tag gemacht, und mittags im Gasthof klassisch den Emberger Suppentopf bestellt,
eine Art Pichelsteiner Eintopf. Dann ging es über das Treffgelände: Erst unten an der Straße, wo ich mit Irmi und
Joe am Okulumstand ins Gespräch kam, und ein paar bekannte Gesichter sah. Beim Blick nach links kommt immer
die Erinnerung an Martin, der hier ja 20 Jahre seinen Stand hatte. Wie oft hatte ich nachts mit anderen an seinem
20-Zoll f/4 Dobson beobachtet, ihn auch öfters mal am Fernrohr vertreten; und am Morgenhimmel kam irgendwann
seine Ansage:"Jetzt tun wir mal den Pferdekopf rein." Drüben am Fichtenheim kam ich auch mit einigen Leuten ins
Gespräch, darunter Bruno von den Tirolern. Er erzählte mir, dass er zum 34. Mal am ITT ist. So gibt es also doch
jemanden, der zwischen Haley (alle 36 Treffen) und mir (33x) liegt ;-) Ein Wiedersehen gab es auch mit Detlef aus
Berlin und Markus Ludes; Markus war die letzten Jahre wohl meist am gewöhnlich gleichzeitig stattfindenden HTT,
das heuer wegen Corona ausgefallen ist.

Freitag nachmittag: Mit Körben voller Pfifferlinge

v.l. Haley, Gabi, Stefan und Günter

Beim Studium des Interstellarum Deep Sky Atlas

v.l. Johannes, Saad und Caro

Während einige von uns auf den Nassfeldriegel (2227 m) stiegen, Gabi und Haley später einen Spaziergang in Richtung
Oberberger Alm unternahmen, und Günter und Stefan eine tolle Ausbeute an Pfifferlingen - Reherl wie Günter bayerisch
sagt - aus dem Wald mitbrachten bin ich am Platz geblieben.

Die Nacht fing bewölkt an, und es blieb auch so - Haley:"Es herrscht jetzt wieder Nebel, wie man das hier kennt
und es ist feucht wie in Ottendichl." So haben wir uns an unserem 'runden Tisch' beim Abendessen viel Zeit gelassen.
Haley schreibt: "Ein Vorteil an der Corona Situation heuer ist, daß wir unseren eigenen, großen Tisch im Nebenraum
haben, wo normalerweise die Vorträge stattfinden. Durch die große Runde kommt ein Gemeinschaftsgefühl ein bisserl
wie in der guten alten Zeit auf. Letztes Jahr war das auch schon so." Fehlte von der Hüttenbesetzung noch Marine:
Sie wollte unbedingt zum ITT, konnte diesmal aber nicht vor Freitag nachmittag aus München weg. Mangels (Mit-)
Fahrgelegenheit hat sie den Zug genommen, und Stathis holte sie abends gegen 21:00 am Bahnhof von Greifenburg ab.
Freudige Begrüßung auf der Hütte !


Samstag - Die Wanderung über Hochtristen und Einsee

Nachdem wir letztes Jahr zu den Zwei Seen gelaufen waren, sollte es diesmal wieder auf die Hochtristen gehen. Bei
Haley und mir lag die letzte Besteigung dieses Hausberges der Emberger Alm vier Jahre zurück, bei Manfred waren
es bereits 17 Jahre. Wir brachen gegen 10:50 an der Alm auf, Haley würde später nachkommen. Anfangs stiegen wir
im Nebel hoch, und waren bereits über 2000 Meter Höhe hinaus, als die Sonne herauskam: Ein fantastischer Blick
über das umgebende Nebelmeer !

Über dem Nebel (Bild: Stathis Kafalis)

v.l. Johannes, Caro, Saad, Marine und Ben

Die glorreichen Sieben ...

... stellen sich der alpinen Herausforderung ;-)

Im Aufstieg

An dieser Stelle wurden Sicherungen angebracht

Auf der Hochtristen (2535 m)

v.l. Ben, Caro, Manfred, Johannes, Stathis, Saad (vorne), Marine und Haley

Kurz nach zwei Uhr kamen wir am Gipfel der Hochtristen an, Haley hatte sich beeilt und uns noch eingeholt:
"Um 11:50 Uhr starte ich vom Auto aus ... Nach 2h18m erreiche ich den Gipfel des Hochtristen. Es wurde die
Standardroute über Naßfeldriegel und Hohe Grände gewählt. Da habe ich den kleinen VSW Trupp bereits gesehen
und erreiche die illustre Runde kurz vor dem Gipfel, so daß wir zeitgleich oben vollständig sind. Da gibt es natürlich
ein großes Hallo mit VSW Jodler. Das Wetter war geil, etwa auf 2000m komme ich aus dem Hochnebel raus und
darüber wölbt sich tiefblauer Himmel." Toll Rundumsicht, darunter auf Großglockner (3798 m) und Johannisberg
sowie die Hochalmspitze (3360 m) weiter östlich.

Oben haben wir Christian aus Kiel getroffen, der sich uns für große Teile des Rückwegs anschloss. Es stellte sich
heraus, dass er vorletzte Nacht mit uns am 24-Zöller beobachtet hatte - mei, nachts sind alle Katzen grau ;-)
Er ist häufiger Gast auf norddeutschen Teleskoptreffen.

Blick vom Gipfel nach Süden

v.l. Stathis, Marine, Christian und Haley

Beginnender Abstieg

v.l. Manfred, Stathis, Caro, Christian und Johannes

Die gemeinsame Strecke mit Haley war nur kurz, denn wie er erklärt:" Die Sonne strahlt gleißend und wir wandern
weiter in Richtung Zweiseetörl, wo wir uns wieder trennen. Während alle anderen den längeren Weg zum Einsee
nehmen, gehe ich rauf zur Paßhöhe und zum Zweisee, weil ich nicht erst bei einsetzender Dämmerung wieder am
Platz sein will. Es ist auch mal schön, den Zweisee für sich allein zu haben." Wir dagegen stiegen nun die gut 400
Höhenmeter zum Einsee hinab.

In den Einsee war ich vor rund 20 Jahren auch mal kurz reingehupft, und Julius sogar bei nur sechs Grad fünf Minuten
darin geschwommen. Diesmal machten es die jungen Leute nach: Saad sprang als erster kopfüber in den See, danach
folgte noch Marine; der Hund einer Wanderin hat sich am Bad beteiligt. Der See könnte rund 10-12 Grad gehabt haben.

Der Einsee vor der Grafischen Tristen (2553 m)

Im kühlen Nass: Saad ...

... und Marine

In weitem Bogen ging es dann am Knoten vorbei wieder zur Emberger Alm zurück, wir kamen gegen sieben Uhr an.
Die ganze Tour hatte also rund acht Stunden gedauert, und es dürften insgesamt gut 1000 Höhenmeter gewesen sein.
Unterwegs sah es so aus, dass es die letzte Nacht durchaus noch einmal klar werden könnte, aber letztlich senkte
sich der Nebel wieder auf die Alm ab - das "Nassfeldriegelwölkchen" lässt grüßen.

Das Essen am runden Tisch mit kompletter Wanderrunde und Gabi hat nach der großen Tour dann sehr gut geschmeckt.
Haley schreibt: " Weil sich natürlich der Hochnebel über uns zäh hält, ist Spechteln erstmal keine Option, auch wenn
es am Abend noch Lücken gegeben hat. So herrscht keine Eile, wir hocken zusammen bis etwa 23:30 und nach dem
Essen ziehen sich wieder alle in ihre Behausungen zurück." Ich bin dann bald ins Bett, für die geplante Panorama-
Heimfahrt über den Glockner war mir etwas mehr Schlaf ganz recht. Haley hat dann aber noch was gesehen:

"Es ist schon nach Mitternacht, als ich meinen nächtlichen Ausflug zur MABS mache. Oh, es locken ein paar Sternchen.
Ich gehe an der Hanser Hütte vorbei, aber da ist alles still, anscheinend schlafen alle. Die Lücken werden größer, aber
wieder spechtelt keiner, kommt schon unerwartet. Ich genieße im Stuhl die Stimmung und schließlich wird doch der
Papilio aktiviert, damit diese 3. Nacht keine Nullnacht wird. Da wird der tiefstehende M13 kurz abgecheckt und M92
zeichnet auch als zartes Bällchen. M31 und M33 sind sogar richtig feist, dazu h und Chi, nett die Glitzerdiamanten.
Plejaden sind ideal für das kleine Glas. Es ist gerade fast wolkenlos. Ich schreibe mal der Marine eine Mail, weil ich
in der Hanser Hütte keine Panik auslösen will, zumindest sollte ein Versuch der Kontaktaufnahme gemacht sein. Marine
war noch am aufgedrehtesten und ihr war vorhin nicht nach schlafen. Schon werden die Wolken wieder dichter, so solls
das für heute gewesen sein. Aber diese Nacht konnte ich noch nutzen, das ist doch schön. Heia ist um 02:00 herum."

Sonntag

Zum Abschied ein Blick auf die Sonne

v.l: Haley, Marine, Saad, Ben, Manfred, Stathis (vorne), Johannes und Caro.


Vor der Abfahrt haben wir uns nochmal auf den Wiesen getroffen, Haley notiert:"Da es angenehm sonnig bei cirrigem
Himmel ist, wird nochmal das PST aktiviert. Davon profitiert die Marine, die sonst ein Null TT zu beklagen hätte.
Volker, Manfred, Ben, Caro, Saad und Detlev stoßen doch noch dazu, so kommen alle in den Genuß des Sonnenballs in
H-Alpha, wo es wieder einige Protuberanzen zu bestaunen gab."


Rückfahrt: Pasterze-Gletscher und der Johannisberg drüber

Mittagessen auf der Edelweißspitze

Wie letztes Jahr bin ich zurück über die Großglockner-Hochalpenstraße gefahren, um den Mitfahrern die großartige
Natur dieser Route zu zeigen. Gegen halb acht waren wir wieder in München zurück, und ich hab Johannes und Saad
am Rosenheimer Platz an der S-Bahn abgesetzt. Ja, diesmal war für mich die Ausbeute nur eine Nacht aus drei, und der
Fünfling kam somit gar nicht mehr zum Einsatz. Es war aber dennoch wieder ein schönes ITT: Gute Stimmung in der
Gruppe, tolle Eindrücke am Fernrohr und ideales Wanderwetter für unsere Tristen-Einsee Runde. So schee scho :)


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