v.l. Marine, Manfred, Klaus, Stefan, Günter, Ben, Gabi und Haley - vorne li. Manfred's 6-Zoll Bino, re. Günter's 16-Zöller
v.l. Gabi, Marine und Günter |
Günter an meinem 80mm Spektiv, links Haley's 16-Zoll "Hodor" |
... ein paar astronomische Highlights einzustellen, wie etwa die Andromedagalaxie M31 oder den Doppelhaufen
h+Chi im Perseus. Sehr schön, ganz besonders natürlich im Bino ! Einen interessanten Vergleich zwischen den zwei
Fernrohren bot auch das Sternhaufen-Paar NGC 663 / NGC 654 in der Cassiopeia: Da hat auch das kleinere Spektiv
schon Details gezeigt, bei NGC 654 blitzten mit indirektem Sehen bereits einige Einzelsterne auf; nett im gleichen
Gerät auch NGC 457, der "Eulenhaufen", oder NGC 6866, der "Kite-Cluster" - bei letzterem Haufen konnte man
im Spektiv bereits die zentrale Sternfigur erkennen, die tatsächlich an den Windschirm der Kitesurfer erinnert.
Und zwei Doppelsterne: Sehr gut war der gelb-blaue Farbkontrast des Doppelsterns Alamak zu sehen; bei 95
Herculis erschien der Farbunterschied weniger deutlich, dafür sind die beiden Komponenten nahezu gleich hell.
Am Spektiv verwende ich meist das Hyperion-Zoom-Okular (8-24mm), was sich bei 20-60 facher Vergrößerung
mit brauchbarem scheinbaren Gesichtsfeld recht gut macht.
Haley hat zu den Nächten wieder sehr detaillierte und lebendige Aufzeichnungen erstellt. Zu den Eindrücken in
Manfred's Bino weiß er zu berichten:
"Extrem superpervers ist M31 in Manfreds 6er Bino. Absolut plastisch mit M32 und 205 in einem Feld, dazu der
kompakte Kern und die Spiralstruktur mit den Dunnkelbändern. Anblick ist wie auf einem Photo, bester Anblick seit
dem legendären Fujinon 25x150, das der Martin Birkmaier immer dabei gehabt hat ... Manfred [hat] den Puderzucker-
Haufen 7789 drin, ganz beeindruckend. Das Sternenmeer wirkt so richtig 3d mäßig. Volle Sahne! ... Im Doppel 6er
prangt 891, schwebt als zarte Nadel im tiefen Weltraum und es gibt einen Hauch von Staubband."
Das war zum Teil bereits ein Vorgriff auf die spätere Nacht. Da das ITT seit geraumer Zeit auf den Zeitraum zweite
Septemberhälfte bis in den frühen Oktober hinein fällt - wie der Mond halt gerade liegt, der sollte möglichst wenig
stören - werden zu Beginn der Nacht gerne Objekte der südlichen Milchstraße eingestellt: Die gehen zu dieser
Jahreszeit schon bald unter, also erstmal auf in den Schützen ! Ein Fall für Haley's 16-Zöller, dazu gebe ich
dessen Besitzer wieder das Wort:
"[M8 und M20] sind beide toll ohne Filter, im 20er mit UHC grenzgeschmeidig, wieder richtig supertodesfeist. Das
gefällt vor allem Gabi und auch Marine. Im 13er Ethos ohne Filter ist der Anblick immer noch berauschend. Ich gehe
damit zu M22. Heute ein rhododendronfeister Glitzerball, voll aufgelöst, nur noch feist. Ich nehme mal M28 mit, auch
gut aufgelöst, aber nur ein Drittel so groß, wie der bombastische M22, aber immer noch knallehell. Der Wollball
6638 ist eine gute Ergänzung gleich in der Nähe. Abgerundet wird diese Aktion mit M55, der ja ähnlich groß
wie M22 ist, aber viel zarter und dennoch tief aufgelöst."
Und ein kurzer Schwenk: "Währenddessen präsentiert Gabi M33 und kurz darauf einen äußerst schnuckeligen und
kontraststarken M51".
Am 16-Zoll "Hodor": Marine u. Haley, hinten Kärntner Ecke ... |
... u. hier stehend v.l. Gabi, Haley u. Günter Jenner (23:18 MESZ) |
Das war eine sehr gute Nacht, genauso wie die folgende Nacht auf Samstag; von der Himmelsqualität her wohl das
beste ITT seit 2011. Haley dazu:" Übrigens ist es wieder gut klar, der Gegenschein zeichnet satt, ja fast obszön und
ich erahne Teile des Zodiakalbandes, dazu noch M33 blickweise mit bloßem Auge". Das bestätigen auch seine
weiteren Eindrücke aus der Nacht:
"Der Helixnebel, der steht fast optimal, also her damit. Im 20er UHC ist er sehr beeindruckend, das Auge des Ra,
mit Feldsternen garniert. Das absolute Todeshighlight wird der Cirrus im Hodor: Pickerings Triangle im 20er mit
UHC und dann noch im 13er mit OIII Filter. Krakehl!! Abschnallinger!! Ganz zu schweigen von der Kralle und
der DNS, die absolut top dastehen. Nur noch feist!! Und es hat jetzt auch wieder mehr feine Strukturen verteilt im
Cirrus Nebel. Mal wieder zum Ohrwaschl gehen, 6888 im 20er mit UHC ist bestechend gut und das Ohrwaschl
geht auch ganz rum, der Kontrast ist auch ziemlich bärig ... Beim Günter gibt’s wieder mal einen voll
diamantigen M15."
Ja, und beim Günter gabs in seinem 16-Zöller in beiden Nächten natürlich gleichermaßen schöne Eindrücke: Ein
ebenso spektakulärer Cirrusnebel wusste das Publikum zu begeistern; ganz toll das Staubband in NGC 891 oder
eine sehr detaillierte Galaxie M33 - mit ausgeprägten Spiralarmen und vielen erkennbaren Knoten. Marine war
natürlich auch sehr beeindruckt vom Kugelhaufen M13: Dieser funkelnde Sternenschwarm ist bei dunklem
Himmelshintergrund in den Bergen halt kein Vergleich zum blassen Eindruck in der Stadt.
Gegen 0:00 sind Gabi, Marine und ich zu unserer Hütte hinunter gegangen; die Nacht blieb weiter hervorragend,
meine Fitness war es aber noch nicht - für mich ging es schlafen. Haley hat weiter gespechtelt, um neben den
Highlights - und manch anderen Objekten - auch wieder den Fornax-Galaxienhaufen mitzunehmen: " Steht noch
voll im Dreeg von Udine, aber 1365 ist problemlos als Pflatschen sichtbar. Dann auch noch 1404 u. 1399, zudem
1389, 1387 und 1379. Gerade 1404 und 1399 sind recht deftig." Und mit folgendem Eindruck endete schließlich
auch seine Nacht: "Jetzt zum Morgen gleißt das komplette Zodiakallicht obszön und der Löwe kündigt sich
schon an. Der Orionnebel war dann auch Betthupferl."
Freitag, 0:09 MESZ: An unserer Hütte |
Morgenhimmel: Haley mit Milchstraße und Zodiakallicht (Bild: Stefan(Allgäu)) |
Ich zitiere wieder aus Haley's Bericht, er beobachtet an seinem 16-Zöller:
"[M51:] Gut trotz Tiefstellung, vor allem im 13er. Die Spirale ist immer noch sauber definiert und gemottelt.
5907 im 13er, steht regelrecht bildfeldfüllend da!, Draco Triplett 5982, 5985 und 5981. Auch dieser Anblick ist
kameldornschrill, ebenfalls wieder im 13er. Gabi rührt mit der Berta rum und findet 6140. Ich suche 6824 mit
der SN 2017glx. Hat 14.4mag und blitzt immer wieder mal dicht neben dem Bulge der gut elongierten Galaxis
auf, die mit 13.1mag gut rüberkommt."
Die Supernova konnte ich auch blickweise aufblitzen sehen. Dann haben wir uns noch Thomas Klotzbücher's
"Astrotreff Objekt des Monats" angesehen, den planetarischen Nebel NGC 40. Ich konnte die beiden Schalen
an der Ost- bzw. Westseite des Nebels gut erkennen, und meine auch, dass der helle Rand an der Westseite
indirekt als zweigeteilt auszumachen war. Dazu schreibt Haley, bei 300x und 380x: "Heller Zentralstern, zwei
Shells mit gut definierter Trennung, 6er und 4,8er!. Die äußere Shell hat zwei ausgeprägte helle Bögen und
ist auf einer Seite etwas ausgefranst."
Und weiter gehts: "Dann IC 5146 im Doppel 6er! M11 und 6712. Etwas wabrig, Wollball toll. Fötusnebel 7008:
Todesfeist im 6er! Da Ben ins Bett will gibt es für ihn 891 als Betthupferl, ganz brüllfeist im 13er und 9er.
Den Begleiter sehe ich heute nicht."
Diese Nacht habe ich etwa gegen 1:00 Schluss gemacht. Gabi und Marine blieben heute länger am Platz, und
so konnten sie noch den Orionnebel bestaunen - dafür lohnt es sich wirklich, länger draußen zu bleiben ! Haley
hat im weiteren Verlauf dann noch weitere drei Supernovae eingestellt, ehe er und Michael sich als letzte
aus unserer Gruppe aufs Ohr gelegt haben.
Samstag, 1:09 MESZ: Aufgehender Winterhimmel im Osten ... |
... und sinkendes Sommerdreieck im Nordwesten |
Günter und Stefan waren in den Nächten sehr viel fotografisch unterwegs. Hier noch zwei schöne Fotos, die Günter
auf dem ITT gemacht hat:
M33 (Bild: Guenter Pfeffer) |
Kokonnebel (IC 5146) - Bild: Guenter Pfeffer |
v.l. Haley, Christian (Organisation), Gabi u. Volker- mit Volker's 24-Zöller |
Am Fichtenheim |