Von Westen her hinauf in die Nockberge ...
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... bis zum Parkplatz Eisentalhöhe auf 2040 m
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Die Wirtin sperrte die Jausenstation an der Eisentalhöhe abends ab, und fuhr heim ins Tal ("Würde sonst gern mal durchs Fernohr schauen"),
und kam erst am nächsten Morgen zurück; oben brennt nachts kein Licht, es war richtig dunkel. Es kamen auch fast keine Autos vorbei,
allerdings war ich unter der Woche oben - wie es am Wochenende mit dem nächtlichen Verkehr ist, weiß ich nicht. Ich war in beiden
Nächten aber nicht ganz allein: Es übernachtete jeweils ein Paar im Wohnmobil, einmal aus Unna (Westfalen), einmal aus Passau. Beide
hatten noch nie richtig durch ein Fernrohr geschaut, geschweige denn im Hochgebirge mit 16-Zoll, und ich bekam ein richtig begeistertes
Feedback: Etwa bei Albireo, h+Chi, M11, M27, M57, M17, Cirrusnebel mit OIII-Filter, M31 und - ganz besonders - bei M13 und Saturn.
Kommentar aus Passau: "Ja Wahnsinn ! Ja bist du deppert ! Des muast seng, kumm her !" So macht Führung am Fernrohr Spaß :)
Das waren zwei Nächte mit hervorragender Durchsicht, völlig trocken, und bis auf einen Saum am Horizont ausgesprochen dunkel; die
Milchstraße kam ganz toll heraus. Die erste Nacht war wie vorhergesagt durchgehend klar, in der zweiten Nacht hatte es anfangs und gegen
Morgen hin ein paar Zirren - insgesamt war die aber auch sehr gut. Der Himmel erinnerte mich an das Wochenende auf der Bielerhöhe 2012,
bei dem ich die Grenzgröße auf fst=7.2 geschätzt hatte; diesmal hab ich es nicht genau gecheckt, ich hatte meine Grenzgrößenkarten nicht dabei.
Das Seeing war zum Teil auch recht gut, bei 300x war die Abbildung mitunter ziemlich scharf, bei 400x allerdings schon mit deutlichen
Abstrichen.
Am 16-Zöller
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Blick nach Nordwesten
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Ich habe dieses Mal einige planetarische Nebel genauer unter die Lupe genommen: Bei 300x und 400x waren etliche Details bei NGC 40 im
Cepheus, NGC 6905 im Delfin und NGC 6804 im Adler zu sehen; interessant auch der Vergleich zu den sehr detaillierten Zeichnungen auf der
tollen Homepage von Uwe Glahn - Kapitel "Planetarische Nebel - die Uwe in diesen Fällen auch mit 16-Zoll erstellt hat. Bei NGC 40 im Cepheus
dürfte es an Vergrößerung gefehlt haben, während ich bei letzteren Objekten einige von Uwe's Details erahnen konnte: Bei NGC 6905 einige Strukturen,
und nicht zuletzt den Zentralstern, und bei NGC 6804 vor allem die innere Schale mit angedeuteten Aufhellungen. Und gleich nebenan zu NGC 6804
noch der sehr kleine, helle NGC 6803 und - geisterhaft aber klar mit OIII-Filter auszumachen - Abell 62. Und NGC 6781 zeigte bei 140x sehr schön
das nach Norden geöffnete Hufeisen.
Interessant auch die planetarischen Nebel NGC 7048, NGC 6894 - schön als Ringnebel erkennbar - und NGC 7008 im Schwan; NGC 7008 zeigte
bei 300x und 400x sehr eindrucksvolle Details und machte dem Namen "Fötusnebel" alle Ehre - diese drei Objekte sind übrigens bereits gut für
den Zehnzöller geeignet. Und bei NGC 7026 konnte ich bei 300-facher Vergrößerung schon gut die beiden Schalen erkennen.
Außerdem habe ich meinen neuen 2-Zoll UHC-Filter am 21er Ethos Okular ausprobiert (bei etwa 86x), in der Region um den Nordamerikanebel
NGC 7000 und die Nebelregion um Gamma Cygni - mit zahlreichen Details. Und zwischendrin immer auch lockeres "Genuss-Spechteln", und
da ist bei mir wenn möglich auch NGC 891 dabei, dazu etliche andere Galaxien des Herbsthimmels oder reiche Sternhaufen wie NGC 7789.
Zweimal Milchstraße: In der ersten ...
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... und in der zweiten Nacht
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Der Wetterbericht war für die beiden kommenden Nächte auch noch gut, aber Mittwoch abend wartete ein klassischer
Die Glockenhütte am zweiten Pass (2027 m)
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Am Windebensee
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Kleine Wanderung in weiter Landschaft: Auf der Eisentalhöhe (2180 m)
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Arnika, Kranzenzian (links) u. Glockenblume (blau)
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