Eine Nacht am Tiefenbachferner (2830 m) -
erst zum Schluß wirds klar
Nacht Samstag/Sonntag, 11./12. Juli 2015:
Mein erster Spechteltrip zum Tiefenbachferner im Ötztal, oberhalb von Sölden auf etwa 2800 m Höhe gelegen; ich war allein mit dem alten
10-Zoll Dobson unterwegs. Von München sind es rund 210 Kilometer: Über die Garmischer Autobahn, den Fernpass und Imst ging es nach
Querung des Inns in das Ötztal hinein.
Die Route führt oft direkt an der Ötztaler Ache entlang, bis es ...An warmen Sommertagen ist der reißende Fluss wegen der Gletscherschmelze prall gefüllt
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... schließlich die steile Gletscherstraße hinaufgeht
Von Sölden sind es noch einmal gut 1400 Höhenmeter bis oben
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Am Gletscherskigebiet Rettenbachferner - von dort führt einTunnel weiter ...
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... zum Parkplatz am Tiefenbachferner (2800 m)
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Ich fuhr dann über eine Schotterpiste noch etwas weiter nach oben, bis man den Grat erreicht und der Blick nach Süden über das Venter Tal
auf den Ramolkamm frei wird - dort habe ich mich aufgestellt; der Weg führt neben einer Gletscher-Skipiste noch höher hinauf.
Spechtelplatz auf etwa 2830 m: Die Wolkenlücken machten Hoffnung, ...
Der 10-Zöller wäre bereit; links dahinter Ramolkogel (3550 m), rechts hinten Similaun (3606 m)
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... aber von Norden drückten dichte Wolken herein
Blick zurück zum Skigebiet.
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Noch am Samstag mittag hatten die meisten Wetterberichte einen klaren Himmel für die Nacht ab etwa 23:00 prognostiziert. Es kam aber anders, und
bis rund 2:30 rückten von Norden immer wieder dichte Wolken nach, unterbrochen nur von einzelnen wandernden "Locklöchern". Anfangs war ich noch
sportlich drauf - der kompakte 10" f/4.5 Coulter Dobson ist sehr schnell schwenkbar - und habe in den wandernden Wolkenlücken ein paar Highlights wie
M13, M27 oder M71 eingestellt; was dann aber einer zunehmenden Müdigkeit wich, die unablässig nachrückenden Wolken bremsten die Euphorie dann
doch nicht unerheblich. Zwischendrin bin ich im Auto wohl mal für eine Stunde eingeschlafen, war aber vor 2:00 wieder wach.
Über Stunden gabs nur einzelne Wolkenlöcher, ...
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2:55 MESZ: ... aber zum Schluß hats aufgemacht
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Ab rund 2:30 wurden die Löcher größer und besser, und mit einem Mal war der Himmel weitgehend klar - mit hochalpiner Qualität.
Ich habe jetzt nicht mehr nach der Grenzgröße geschaut, aber das war jetzt ein hervorragender Himmel. Das beflügelte, und meine Energie
kam zurück; im Schwan habe ich dann bei 125- und 190-facher Vergrößerung noch ein paar interessante planetarische Nebel eingestellt:
Der etwas tropfenförmige NGC 7008 ist ein ganz unverwechselbares Objekt mit eigenartigen Details, und kam schon ohne Filter sehr gut.
Bei NGC 6894 war die Ringform bei 190x schon ohne Filter angedeutet, mit OIII-Filter dann richtig deutlich. Und Abell 78 war mit
OIII-Filter und indirektem Sehen als Scheibchen auszumachen.
Das Seeing war recht ordentlich, was man auch an den Doppelsternen Struve 3057 und 3062 gesehen hat. Das ist das hellere Sternpaar ein knappes
Grad von Beta Cas weg, in Richtung zum sehr sternreichen offenen Haufen NGC 7789. Und beide sind auf gegenläufige Art schwierig zu trennen:
Bei Struve 3057 stehen die Komponenten zwar viel weiter auseinander (3,7"), haben aber auch eine viel größere Helligkeitsdifferenz (6,6 zu 9,3 mag).
Dagegen ist Struve 3062 viel enger (1,5"), dafür sind aber die Helligkeiten viel näher beieinander (6,4 und 7,2 mag). Bei 190x waren beide gut zu trennen,
bei scharfer Abbildung im Okular. Und bevor sich der Mond störend bemerkbar machte noch ein Schwenk zum dichten offenen Haufen M11 - immer
wieder großartig - und M17 und M16; das zentrale "v" der "Star Queen"(bzw. "Säulen der Schöpfung" ) war mit 125x und OIII-Filter gut zu erkennen.
3:37 MESZ: Der Mond ist aufgegangen
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Im Norden kommt Licht vom Parkplatz herüber
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Die Wetteraussichten für die Nacht auf Montag waren nicht gut, und so habe ich mich schon Sonntag morgen wieder auf die Heimfahrt gemacht -
nach nicht allzu viel Schlaf.
Morgenstimmung
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Auf der Abfahrt Rückblick zum Rettenbachferner
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Unten in Sölden (1360 m) war es am Morgen noch schattig
Im Hintergrund links der Nörderkogel (3163 m)
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Eine wilde Passage an der Ötztaler Ache ("Achstürze")
Auf einem Kilometer verliert der Fluss hier hundert Höhenmeter
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Flora
Auf 2840 m Höhe: Berg-Hahnenfuß ...
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... und Alpenmargerite
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