Eine meist klare Nacht im Rottachtal

Nacht Samstag/Sonntag, 22./23.November 2014:

Mit Ralph zum Spechteln ins Mangfallgebirge gefahren; schon zeitig, da für die spätere Nacht zunehmend hohe Bewölkung vorhergesagt war,
und auch immer mit Nebel gerechnet werden musste.

17:30 MEZ: Ralph an seinem 20-Zöller, links sein 4-Zoll Bino (als Dobson)

18:23 MEZ: Beobachtung des Helixnebels im Süden


Die ersten vier Stunden blieb es aber weitgehend klar, und wir haben sowohl den 20-Zöller als auch den 4-Zoll Bino-Refraktor genutzt.
Highlights im großen Fernrohr waren u.a eine genauere Untersuchung der Galaxie M33 und des Helixnebels, und im Bino der
Nordamerikanebel und der sehr sternreiche Haufen NGC 7789.

Über Stunden war auch das Konzert des Waldkauzes zu hören, sowohl das heulende „Huh-Huhuhu-Huuuh“ des Männchens als auch das kurze
"Kuwitt" des Weibchens, aus mehreren Richtungen. Und am Morgen führten zwei Kolkraben akrobatische Flugspiele vor, und ein Mäusebussard
kreiste mit seinen katzenartigen Rufen über der Wiese.


19:17 MEZ: Sommerdreieck

21:32 MEZ: Der Orion geht auf

So etwa ab 22:00 brach von Nordwesten her eine recht kompakte Wolkenfront über den Himmel herein. Damit hatten wir durchaus gerechnet,
und so war erst einmal Schlafsack angesagt. Es machte später aber wieder auf; Ralph wurde zuerst von Jupiter herausgelockt, und gegen 3:00
war ich dann auch wieder auf den Beinen: Keine Wolke mehr am Himmel, und die Durchsicht noch besser als am Abend, nur wurde es
zunehmend feucht, und die Luft liess sehr zu wünschen übrig - die Sterne konnten nicht mehr richtig scharf abgebildet werden.


4:00 MEZ: Die Wintersternbilder rücken wieder nach Westen


4:08 MEZ: Blick nach Nordwesten


Die Supernova in M61

Der unerwartet klare Morgenhimmel bot aber die Gelegenheit, nach der Supernova in der interessant strukturierten Galaxie M61 zu suchen.
Sie liegt an der Innenseite des eckigen Spiralarmes im Osten, ihre Helligkeit ist allerdings schon wieder auf etwa 15 mag zurückgegangen -
wenn, dann sollte sie bald gesucht werden. Nur waren jetzt aber nicht nur die Okulare ständig beschlagen, sondern sowohl Fangspiegel als
auch Hauptspiegel mit einer Eisschicht bedeckt. Wir hatten keine Heizung irgendwelcher Art, aber es ist uns gelungen, beide Spiegel jeweils
mit den bloßen Händen so weit aufzuwärmen, dass wieder gespechtelt werden konnte. Und siehe da, mit dem 7mm Nagler (etwa 285- fache
Vergrößerung) konnte die SN dann blickweise mit indirektem Sehen ausgemacht werden. Das schlechte Seeing war ein zusätzliches Problem,
daher war es gut, 20-Zoll Öffnung zur Hand zu haben !


3:41 MEZ: Blick nach Nordosten, Ralph wärmt den Hauptspiegel


5:40 MEZ: Der 20-Zöller ist auf M61 gerichtet

Entlang der Ekliptik ist auch das Zodiakallicht zu sehen.

M61 mit Supernova

Aufnahme von Kunihiro Shima vom 22.11.2014


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