Ein paar klare Stunden am Ammersattel

Nacht 31.10 auf 1.11.2013

Geplant war eine Beobachtung in Geigersau, was aber wegen Nebelgefahr von vornherein
unsicher war. Da der Hochnebel sich den ganzen Tag im Alpenvorland nicht gelichtet hat,
fuhren wir gleich zum Ausweichplatz (etwas unter 1100 m) nahe dem Ammersattel - ein
ziemlich dunkler Standort schon tief in den Ammergauer Alpen liegend, und von der
klassischen Herbstnebelsuppe aus dem Vorland sehr oft gar nicht erreicht.

Standort Ammersattel, jenseits des Hochnebelfeldes


Mit dabei VSW Montagsteam-Kollege Josua Vieten bei seiner ersten Deep-Sky Beobachtungsnacht
jenseits des Großraums München, sowie Ralph Muth und Martin Brückner mit seinem 18-Zöller.

22:57 MEZ, am 18-Zöller: Martin und Josua ...

... sowie (von links) Ben, Martin und Josua

Die anfängliche Bewölkung löste sich alsbald auf, und danach hatten wir für gut drei Stunden
einen klaren Alpenhimmel. Der Gegenschein war zu sehen, und die Galaxie M33 indirekt einfach mit
bloßen Augen auszumachen, Grenzgröße geschätzt nahe an V = 7. In Martins Fernrohr gabs schöne
Highlights wie etwa den Cirrusnebel, die Staubbandgalaxie NGC 891 oder den Kugelhaufen M15 zu
sehen. Aber auch exotischere Teile wie die Galaxiengruppe "Stephan's Quintett" oder die beiden
Bögen des nur mit Nebelfilter (am besten OIII) erkennbaren planetarischen Nebels "Jones 1". Und
wegen der höheren Berge im Süden mussten wir bis etwa 1:00 warten, bis endlich der Orionnebel
ins Blickfeld kam:

1:13 MEZ: Josuas erster alpiner Orionnebel, und das gleich mit 18-Zoll Öffnung

Josua Vieten


Später gab es noch den Kometen Lovejoy zu sehen, aber ab etwa 2:00 kamen vermehrt Wolken,
sodass wir uns allmählich in unsere Schlafsäcke zurückzogen.

2:02 MEZ: Ralph (liegend) und Martin suchen Komet Lovejoy (2013)
Seine Helligkeit lag bereits über 7 mag

Ziehende Wolkenfelder:
Der Komet ist mal sichtbar, mal nicht


Und morgens gegen sieben waren wir auch schon wieder wach, und konnten verfolgen, wie die ersten
Sonnenstrahlen die gegenüberliegenden Geierköpfe (2163 m) erreichten. Ja, schee wars !

7:10 MEZ: Am Morgen, v.l. Josua, Ralph und Ben

Die Morgensonne beleuchtet die Geierköpfe (2163 m)


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