Zwei Supernächte auf der Bielerhöhe (2040m)

Von Samstag, 18.August, bis Montag, 20.August 2012

Manfred Mauz hatte sein 16-Zoll Bino dabei, als er mit Ralph Muth und mir zu einem Spechteltrip zur hochalpinen Bielerhöhe
aufbrach. Es war das heißeste Wochenende des Jahres 2012, dafür schon relativ spät im Sommer; am Rückweg hatte es unten
im Inntal 35 Grad, und oben über der Baumgrenze gab es tagsüber kein Entrinnen vor der gleißenden Sonne. Nachts hatten wir
dann in beiden Nächten hervorragende Beobachtungsbedingungen.

Erste Nacht, 20:54 MESZ: Manfred erklärt sein 16-Zoll Bino

Zunehmende Dunkelheit

Die erste Nacht Sa/So war durchgehend klar und sehr trocken, ich habe die visuelle Grenzgrösse auf etwa V = 7.2 eingeschätzt.
Den 7,1 mag hellen Stern nahe des Polarsterns konnte ich mit indirektem Sehen blickweise eindeutig ausmachen, Timm's
"Sky Quality Meter" (SQM) zeigte für die gleiche Region 21,60 an. Und mit "ITT-Flair": Rund 30 Fernrohre, darunter etliche
Dobsons im Bereich 20 Zoll +. Die zweite Nacht So/Mo war in den ersten Stunden ähnlich gut, später hats allmählich nachgelassen,
es kam wohl auch hohe Bewölkung dazu - verglichen mit normalem Landhimmel ist das aber Jammern auf sehr hohem Niveau ;-)

22:09 MESZ: Eine gleißende Milchstraße im Schützen ...

Manfred Mauz

... wandert allmählich (Bild: Ralph Muth) ...

... nach Westen (22:55 MESZ)

Im 16-Zoll Bino kamen die klassischen Standardobjekte groß heraus, nicht zuletzt auch die großflächigen Nebel Cirrus und
Nordmerika, mit und ohne OIII- Filter. Der Südhorizont ist hier ganz hervorragend, vom Unterengadin kommt kaum Licht über
den Piz Buin (3312m) herüber, die Schütze-Objekte, der Helixnebel und die Silberdollar-Galaxie (NGC 253) kamen ausnehmend
gut. In der Dobson-Ecke konnte ich vom reichhaltigen Bufett naschen: Bei Reiner Vogel wurden im 22-Zöller der Wolf-Rayet-Bubble
WR 134 und der Propeller-Nebel gereicht (beide im Schwan), und Roland Herrmann's 24-Zöller zeigte gut die Galaxie, welche
am Rand des kleinen Planetarischen Nebels Abell 70 durchscheint, sodass dieser eine helle Kante zu haben scheint.

Vor der zweiten Nacht:

v. l: 20" (Timm), 24" (Roland), 22" (Reiner) und Costa's Dobson

Am 20-Zöller von Timm Klose gabs neben der Beobachtung auch einen Plausch, er ist der "Entdecker" des Sudelfelds, ein alter
Sternwärter, der schon in den Siebzigern umzugsbedingt München und damit das VSW-Führungsteam verließ.

Der Spechtelplatz gegen Westen

von links: Ben, Manfred und Ralph


Freilaufende Pferde am Pass mit Stausee und Silvretta-Bergen

Mündung des Gletscherbaches

Weidenröschen vor dem Piz Buin (3312m)


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