Den Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) im Visier

Sechs Ausflüge vom 11. Oktober bis zum 1. November 2024

Der Komet Tsuchinshan-ATLAS bot abends am Westhimmel zeitweilig ein Spektakel, und erschien mir am 14. Oktober
als visuell bester Komet seit den Überfliegern Hyakutake und Hale-Bopp vor über 25 Jahren - auch besser als Neowise.
Er konnte auf seinem Pfad am Westhimmel für gut zwei Wochen - bei entsprechendem Himmel -, bereits mit bloßen
Augen erkannt werden.

Dabei gab es zwei gegenläufige Entwicklungen: Er leuchtete anfangs am hellsten, stand aber schon bei Dunkelwerden
ziemlich tief am Horizont, würde also bald untergehen. Auf seinem Weg in Richtung Nordost gewann er zwar an Höhe
und Sichtbarkeitsdauer, verlor gleichzeitig aber kontinuierlich an Helligkeit. Zudem hatten wir in der ersten Phase einen
bereits hellen, weiter zunehmenden Mond, der dem Kometen einiges an Brillanz genommen hat. Das änderte sich erst in
den Tagen nach Vollmond, als der sich allmählich vom Abendhimmel zurückzuziehen begann; zu dem Zeitpunkt hatte
der Komet aber bereits stark an Helligkeit eingebüßt.

Soweit die Theorie, aber in der Praxis kamen die konkreten Wetterverhältnisse dazu, und die bedeuteten überwiegend
bewölkten Himmel. Wenn man die Wetterberichte aber genau studierte, und dann auch bereit war, mit Zug oder Auto
ein Stück rauszufahren, gab es immer wieder mal Chancen: Schließlich kamen bei mir zwecks Komet insgesamt sechs
solcher Ausflüge zustande, viermal mit der Bahn, zweimal mit dem Auto, dabei nur einmal allein. Die ersten beiden
Male waren wir noch erfolglos, bei den späteren Versuchen konnte der Komet gesehen werden.

Ich habe darüber jeweils im Kometenthread des Astrotreff berichtet:

Ralph