Freitag, Westliche Wiesen: Das VSW-Camp mit drei 16-Zöllern, hi. ein 20-Zöller
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Günter an seinem Dobson
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Blick zum unteren Platz
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Abendstimmung (Bild: Stefan)
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... die über weite Strecken aber auch recht feucht waren, und bisweilen wurden wir richtig in Nebel eingetaucht: In der ersten
Nacht auf Freitag entfaltete das berüchtigte "Nassfeldriegel-Wölkchen" vor allem nach Mitternacht eine rege Aktivität, es kam
zu einem steten Wechsel zwischen dichter Suppe und klarem Himmel - und der hatte teils ausgezeichnete Durchsicht, wo dann der
der Gegenschein gut, und das Zodiakalband zart - über mehrere Herbststernbilder - ausgemacht werden konnte. Den alten Hasen am
ITT sind diese Bedingungen durchaus nicht fremd ;-) - und so wurde mal mehr gespechtelt, und mal mehr geratscht. Immer wieder gab
es auch Besuch von außerhalb, seien es alte Spechtelfreunde wie Günter Jenner aus Wien, oder wanderfreudiges Publikum auf der Suche
nach Fernrohren zum Durchschauen: Und die mussten ja mit astronomischen Leckerlies versorgt werden, also habe ich in beiden Nächten
wieder viele klassische Highlights verfüttert, natürlich auch an unsere eigenen Leute - von denen kommen einige auch nicht so oft zum
Spechteln: Sehr gut gefallen meist der Kugelhaufen M13, der Cirrusnebel mit OIII-Filter oder die Andromedagalaxie, aber auch die
die Sternhaufen M11, M37 und h+Chi, der bunte Doppelstern Albireo sowie die Nebel M17, M27 und M57 haben nicht enttäuscht.
Erste Nacht auf Freitag: Gruppenbild mit Dobsons ...v.l Haley, Ben, Gabi, Stefan und Günter
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... Haley an seinem Fernrohr "Hodor" ...Mit dem untergehenden Sommerdreieck
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Dieses Mal mache ich es mir einfach, und überlasse Haley das Wort - man ist da immer schön "live" dabei. Hier einige Auszüge
aus der Nacht auf Freitag:
"M22 ist schon das erste Highlight, voll grandios, im 13er Ethos superb, übrigens auch beim Ben... Dann treibe ich mich wieder
in der M11 Region herum. Ersterer ist wieder megagrell und knallig. 6712 eine wunderbare Wollmaus, besonders im 13er, da kommt
auch der IC 1295 gleich daneben gut heraus. Dieser nette PN wird unterbewertet, wirkt aber vor allem im 13er mit OIII Filter recht
imposant, es kommt auch schon die Donut Form heraus ... Beim Ben gibt es Albireo und beim Brezen [= Günter] werden das 21er Ethos
und das 21er Lunt Okular verglichen ... Beim Brezen kann man einen ganz knusprigen M33 mit gut kontrastierter 604 bestaunen. Nun
der Cirrus. Erstmal im 20er mit UHC. Alle Nebelteile sind sehr üppig, auch Pickerings Triangle und weitere Feinstrukturen. Beim Ben
gibt’s das Ganze im 13er Ethos und OIII, das ist praktisch wie ein Objektivrevolver. Schon ziemlich dekadent. Ben präsentiert auch den
kleinen Ringnebel 6894, mit 12.3mag ein schönes, 44“ großes Objekt. Es wird nun etwas feuchter, das 20er neigt zum zusiffen und auch
der Fangspiegel ist schon teilweise angehaucht ... Es wird 7008 angesteuert, das ist ein echtes Highlight. Im 13er und 9er schon toll, die
wahre Pracht entfaltet sich mit Bens 6er Ethos, da ist die Embryoform richtig gut zu sehen, ganz toller Kontrast. 253 kommt schön deftig
daher, im 13er kameldornschrill mit schöner Plattenstruktur .... Dann bildet sich erstmal richtiger Nebel. Da wird halt weitergeratscht.
Als sich der nochmal lichtet, geht beim Ben und mir ein teilweise richtig ansehnlicher Orionnebel her. Kurzzeitig wird es nochmal
trockener und nochmal extrem klar, so daß die Pracht des Zodiakallichtes erstrahlt und M33 leicht freisichtig zeichnet."
Und Auszüge aus der Nacht auf Samstag: " ... Zeitgleich wird M71 beim Ben an unsere Leute und vorbeikommende Gäste verfüttert ...
1023 ist auch so ein Ölspurobjekt, im 13er ist YS Galaxis sehr schön, aber auch im 20er und beim Ben mit dem 21er Ethos. Ich will mich
am M76 versuchen, aber es schwadet jetzt wieder stärker, darum lieber die Gelegenheit für eine Aufwärmpause in der Hütte nutzen, was
auch umgesetzt wird ... Wieder oben auf der Wiese ist es doch deutlich klarer, als am Anfang der Nacht. Somit lohnt sich doch der Blick
zu 891. Diese wird in allen Okularen bis zum 4.8er durchgekaut, immer rhododendronfeist, im 13er natürlich besonders exquisit.
Weil es gerade so klar ist, daß nicht nur das Zodiakallicht recht deftig zeichnet, sondern auch M33 recht unschwer freisichtig zu sehen ist,
probieren Ben und ich die J022229.6+422059.0, die hellste Begleitgalaxis von 891 ***. Im 9er und 4.8er blitzt sie zwei- dreimal indirekt
auf. Auch Ben kann das nachvollziehen, am 27.08.16 daheim fand ich die Sichtung fast noch eindeutiger ... Schlußhighlight ist 3077, ganz
todesfeist im 13er und M81 und M82. Beide superextrem kompaktschrill, besonders M82, im 13er schon, da M81 auch mit satt Spirale,
M82, die Zigarre, im 9er wieder extrem strukturiert und viele Details des chaotischen Inneren. Extrem toll!"
*** 2014 hatte ich diese Hintergrundgalaxie bereits schön in Jörg Peters' 25-Zöller gesehen, auf der Edelweißspitze
... Haley u. Günter (an meinem Fernrohr)Hinten oben die Kärntner Ecke
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Nacht auf Samstag: VSW'ler und Kärntner (Bild: Stefan)vorne v.l. Günter, Gabi, Haley (am Fernrohr), Carola, Elena, Michael u. Ben (am Fernrohr)
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Dazwischen habe ich noch ein paar Schwenks zu "alten Freunden" gemacht, den Galaxienhaufen um NGC 383, NGC 507 und NGC 1275 im Perseus
- mit 16-Zoll Öffnung ist das immer wieder lohnend. Und mich nochmal in einigen dichteren Arealen der Milchstraße herumgetrieben, in Cassiopeia
und Schwan, relativ weitwinklig mit dem 21er Ethos Okular bei 86-facher Vergrößerung - da hatte ich einige Pfade noch gut im Kopf, die ich neulich
mit dem 5-Zoll Refraktor intensiv durchwandert hatte.
Einmal die enge Galaxiengruppe um NGC 70 im Sternbild Andromeda, da konnte ich im 16-Zöller bei 200-facher Vergrößerung (9er Nagler-Okular)
die Galaxien NGC 68, NGC 69, NGC 70, NGC 71, NGC 72, NGC 72a und NGC 74 ausmachen; eingestreut im gleichen Feld sind etliche schwache
Sternchen. Im Astrotreff wurden zu dem Objekt einige hervorragende
Zeichnungen gepostet.
Zum anderen die "verbogene" Galaxie NGC 2146 im Sternbild Giraffe, in meinem 16-Zoll Dobson war da - ebenfalls bei 200x - mit indirektem
Sehen ein kurzes Staubband zu erkennen, und weitere Details sahen für mich in etwa so aus, wie sie in der Zeichnung von Mathias - mit einem
14-Zoll Fernrohr - dargestellt sind.

Am Anstieg: Alpen-Anemoneim Hintergrund der Knoten
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Eine Rast am Nassfeldriegel (2238 m)v.l. Haley, Martin, Nico und Ben
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Dunkle Schatten liegen über unserem Gipfelziel
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Das letzte Stück ist recht steil
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Gipfelfoto auf der Hochtristen (2536 m)v.l. Haley, Ben und Nico
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Am Abstieg zum Einsee ...... schon wieder einiges unter der Hochtristen (rechts)
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Pause am Einsee (Bild: Michael Holzner)v.l. Michael, Manfred, Ben und Haley
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Der Einsee mit der Grafischen TristenBlick zurück schon beim Weitergehen
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Rückblick zur Hochtristen (Bild: Michael)
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Tintling, hinten der Knoten (2216 m)
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