Auf den "Westlichen Wiesen" liegt traditionell ...
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... das Münchner Spechtelareal
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Freitag: Die 16-Zöller - links der von Haley, rechts der von Günter - rahmen ...... v.l. Haley, Ben, Günter, Carola mit Flori, Leo, Martin und Basti ein
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In der Münchner Eckev.l. Haley, Gabi, Michael, Stefan und Günter
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Gabi und Haley: Gemütlich in der schon tiefer stehenden Sonne ...
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... und beim Interview mit dem ORF
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Freitag abend hatte es noch Restbewölkung, und die Feuchte machte sich an diversen Oberflächen bemerkbar. Beides besserte sich aber
ziemlich schnell, und wir bekamen einen richtigen Alpenhimmel mit guter Durchsicht zu sehen - und der wurde zunehmend noch besser: Die
zweite Nachthälfte war dann hervorragend, durchgehend klar und auch mit ruhiger Luft: Während ich die "Face-on" Galaxie M33 mit bloßen
Augen erst nur mit indirektem Sehen ausmachen konnte, war sie für mich später problemlos direkt als kleines Fleckchen zu erkennen. Und Haley
machte schließlich auf das Zodiakalband aufmerksam, und tatsächlich: Das konnte so gegen 2:00 morgens vom Stier bis zum Wassermann als eine
durchgehende Aufhellung wahrgenommen werden - um so etwas zu erkennen, ist eine gewisse Erfahrung natürlich von Vorteil. Und wie gesagt
spielte auch das Seeing mit: Bei 300- und 400-facher Vergrößerung bekamen wir in den 16-Zoll Dobsons noch ziemlich scharfe Sternabbildungen,
und bei Haley wanderte Uranus bei 400x als sehr schöner, scharf begrenzter grünlicher Ball durch das Gesichtsfeld.
21:53 MESZ: v.l. Leo, Carola, Michael u. GabiLeo am Fernrohr: Er war in beiden Nächten anfangs mit dabei,
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2:28 MESZ: Im Nordwesten sinkt das Sommerdreieck ... ... und Atair ist gleich weg. Bei genauem Hinsehen kann man auf dem Bild
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Die Nacht wurde so gut, dass ich die geplante Rolle als "Tourist" dann nicht mehr lange durchhielt, und vor allem an Günter's 16-Zöller
aktiv mit einstellte - auch für sporadisch vorbeikommendes Publikum mit ganz unterschiedlicher Kenntnis des Sternenhimmels, darunter
auch der alte Spechtelfreund Günter Jenner aus Wien. Ich hatte wohlweislich meine Ethos-Okulare mitgenommen, und (unser) Günter war
von den Teilen mit dem großen 100 Grad-Gesichtsfeld hörbar begeistert: "Mei, des brauch ich auch." Anfangs haben wir uns intensiv in der
südlichen Milchstraßenregion um Schütze und Schlangenträger herumgetrieben: Mit den Nebeln M8, M20, M17 und M16, mit Kugelhaufen
wie M22 oder Dunkelnebeln wie B86 (plus Sternhaufen NGC 6520), dem "Schlangen-Nebel" B72 nebst benachbartem "Tintenklecks" B68.
Die klassischen Highlights kamen für 16-Zoll Öffnung alle sehr gut: M31 mit den Staubbändern, sowie M33 mit Spirale und zahlreichen Knoten
gefielen ganz ausgezeichnet, vor allem mit dem 13er Ethos (bei einer Vergrößerung von 140x). Während die Galaxien NGC 891 - das großartige
"Staubband-Sandwich hinter den Sternen" - und NGC 7479 (mit Spiralstruktur) bei 200x den meisten Anklang fanden. Und ähnlich auch NGC 7331
mit dem nahen Stephan's Quintett (alle fünf Teile waren gut zu erkennen), während der planetarische Nebel NGC 7008 ("Fötusnebel") vor allem bei
300x so richtig spektakulär seine Details auspackte. Und schon südlicher am Herbsthimmel gelegen zeigte Haley die planetarischen Nebel NGC 7009,
NGC 7293 ("Helix") und NGC 246 ("Totenkopf") - alle mit sehr interessanten Feinheiten. Und wenn der Schwan bei guten Bedingungen so hoch steht,
fehlen natürlich auch der Cirrus-, Nordamerika- und Crescentnebel nicht - alle wurden mit dem OIII-Filter angesehen. Und zwischendrin stellte ich
noch Galaxienhaufen wie die NGC 1275-, NGC 906- oder NGC 507- Gruppen ein. Am Limit war die Supernova "ASASSN-15mc" in UGC 2295
am Kopf des Walfisches, rund 16 mag hell - Haley und ich sahen an der richtigen Stelle bisweilen etwas aufblitzen.
Neben dem Spechteln gab es - wen wunderts ;-) - auch den ITT-üblichen Ratsch, und alte Geschichten wurden zum Besten gegeben ("Weisst Du noch ...").
Und als wir irgendwo am Platz jodelartige Laute der Begeisterung hörten, haben Haley und ich mal kurz eine alte Tradition wiederbelebt: Den "Veitstanz"
mit anschließendem "Sternwarten-Jodler" - wenn auch nur in der kleinen Shareware-Version: Das war nichts gegen die alten Zeiten am Dobratsch, in den
frühen 90ern, als mitunter ein Dutzend Leute tanz- und lautstark daran beteiligt waren; da kam sogar mal jemand zu unserem "Parkplatz 9" herunter, und
bat uns, das Spektakel eigens für die Filmkamera zu wiederholen.
Die Bedingungen blieben bis zum Ende ausgezeichnet, und ich habe dann erst kurz vor 5:00 Schluß gemacht; andere haben noch die volle Dämmerung
mitgenommen; darunter auch Martin, unser Spezialist für die schmalen Mondsicheln.
0:34 MESZ, Nordosten: Steigende Wintersternbilder ...
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3:35 MESZ, Südosten: ... wie hier der Orion; im Bild rechts Stefan u. Haley
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Bezüglich der Beobachtung habe ich die Beschreibung der beiden Nächte nicht getrennt; einige der oben erwähnten Deep-Sky Objekte wurden beides
Mal beobachtet, bzw. teils auch nur in der zweiten Nacht - diese begann noch besser als die Nacht zuvor, und die Bedingungen waren bereits in der
ersten Nachthälfte hervorragend. Am Abend kamen auch Irmgard und Joe vom Interstellarum-Stand vorbei, um etwas mit uns zu spechteln. Später wurde
es aber feuchter, und der Himmel insgesamt - vor allem im Südosten - auch aufgehellter; und es tauchten zunehmend auch Wolken auf. Diesmal trug dann
bei mir die Euphorie nicht so weit - bei nicht voller Gesundheit - und ich legte mich gegen 1:00 aufs Ohr.
v.l. Michael, Carola, Haley und Günter (unten) beim Spechteln

Samstag: Stefan zeigte einige Taghimmel-Objekte
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v.l. Stefan, Ben, Gabi, Csilla, Frank und Haley
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Am unteren Platz mit Sattleggers Alpenhof und ...
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... v.l. Joe, Irmgard und Martin Birkmaier
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Morgendämmerung: Unsere Hütte ...
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... und der Osthimmel
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Morgens an unserer Hütte
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Am Speichersee
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Orionnebel
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Plejaden
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